"Breaking Bad": Ein Guter wird Böser

Mit viel Humor, Blut und filmischen Ideen wird in "Breaking Bad" die US-Gesellschaft seziert

Man ist echt in guter Gesellschaft bei dieser Lieblingsserie aller Lieblingsserien:

Stephen King liebt sie (und Lukas Resetarits auch). King nannte sie einen „amerikanischen Klassiker“ zu Lebzeiten, und diese halten im Moment schon fünf Staffeln an (erhältlich auf DVD).

Bryan Cranston trägt also glücklicherweise immer noch seine großartig grässlich grüne Gummischürze, die ihn schützt, wenn er im improvisierten Labor (oftmals einem Wohnwagen) die Droge Crystal Meth braut. „Breaking Bad“, diese Serie von Vince Gilligan („Akte X“) vereint dabei mehrere scheinbar unvereinbare Ebenen: Thrill, Horror, Komödie, Sozialkritik.

Ein krebskranker Chemielehrer (der im Nebenjob in einer Autowaschanlage arbeiten muss), sieht keine andere Chance, seine Familie über seinen Tod hinaus zu versorgen, als Drogen zu fabrizieren. Talentierter Chemiker, der er ist, wird dies prompt der beste Stoff des Landes. So kann er sich fortan bessere Ärzte leisten – und stirbt nicht.

Ein Unschuldiger macht sich schuldig, ein Lehrer wird Verbrecher, ein Guter wird Böser, unter anderem, weil Sozial- und Gesundheitssystem Amerikas versagen – und wir Zuschauer können uns mitten in der Wirtschaftskrise gut identifizieren.

Die Serie, die in New Mexiko spielt, seziert mit schwarzem Humor und Blut, ausführlicher und daher präziser, als es Kino könnte, die US-Drogenwelt, -mafia und -krieg und steckt obendrein voll filmischer Ideen. Wenn Staffel 2 etwa damit beginnt, dass ein Augapfel im Swimmingpool schwimmt. Dann jubelt Stephen King. Zu Recht.

Fankunst zur Serie

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