Super Bowl: Touchdown für Kultur

Beyonce bei ihrem Auftritt
Wie Künstler und Medien das Riesen-Event nützen.

Man hätte sich vieles erwarten können vom Super Bowl in der Nacht auf Montag: Sportliche Überraschungen, Wetterkapriolen oder auch, dass sich Lady Gaga bei der US-Hymne versingt.

Was aber niemand erwartet hätte, ist dass während des Super Bowl eine erfolgreiche TV-Serie begraben wird: Die Macher von "The Good Wife" nützten nämlich die gewaltige Aufmerksamkeit des TV-Events, um das Ende der Serie nach der aktuellen Staffel zu verkünden.

Eine Premiere – und überraschend: Denn ansonsten versuchen viele Künstler und Medien, den Super Bowl als riesige Werbeplattform für kommende Highlights zu verwenden. Und zwar, zumeist, mit neuen Trailern, die nach dem Spiel fast ebenso stark diskutiert werden wie das sportliche Resultat selbst. Und Ankündigungen gab es auch heuer wieder viele: Sängerin Beyoncé nützte ihren Auftritt mit Coldplay und Bruno Mars dazu, ihre Welttournee bekannt zu machen. Einen besseren Moment dafür gibt es nicht: Der Auftritt bei der Halbzeitshow alleine ist schon Garant dafür, dass in den kommenden Tagen die Verkaufszahlen der Künstler in die Höhe schnellen. 120 Millionen Menschen haben die Show gesehen. Umso besser, wenn man auch gleich noch teure Tourtickets im Angebot hat.

Retro

Beyoncés Auftritt war in Ansätzen politisch, richtigen Aufreger – Janet Jacksons Busenblitzer war während der Super Bowl – gab es keinen.

In der allgemeinen Aufregung darf man es sich ruhig auch ein wenig einfach machen: Beyoncé , Coldplay und Bruno Mars sangen zum Schluss Hits aus der Geschichte der Halbzeit-Show.

Dieser Retro-Charakter war durchaus angebracht: Denn auch die neun beworbenen Filme reihen sich nahtlos in den Hollywood-Trend des Aufgusses von Altbekanntem in neuen Schläuchen ein.

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"Independence Day", Teil zwei, "Teenage Mutant Ninja Turtles", "X-Men", weitere Superhelden und eine neue Version des Klassikers "Das Dschungelbuch" wurden aufwändig präsentiert. Dass diese Trailer über das normale Maß an Aufwand hinausgehen, ist logisch: Denn ein 30-Sekunden-Werbespot während des Super Bowl kostete heuer rund fünf Millionen Dollar.

Abschied

Das war es auch CBS wert, ihre Anwältin Alicia Florrick (gespielt von Julianna Margulies) zu verabschieden: "Die größte Überraschung von allen", hieß es in dem Spot zum Ende von "Good Wife". Neun Folgen, dann ist Schluss. Margulies bezeichnete ihre Zeit bei der Serie als die "lohnendste von allen".

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