Berlinale-Blog: Prosit Neujahr

Berlinale-Blog: Prosit Neujahr
Nicht überall, wo Star draufsteht, ist auch Qualität drinnen. Dennoch darf Ben Stiller im Berlinale-Wettbewerb gegen Zhang Yimou antreten.

Angeblich hat Leonardo DiCaprio am Valentinstag seine Freundin nach Berlin kommen lassen, um mit ihr essen zu gehen. Habe ich kurz im TV gesehen und natürlich nicht miterlebt - Berlin ist doch um eine Spur zu groß, um selber vor jedem Restaurant Position beziehen zu können.
Über seinen neuen Film "Shutter Island" wird weniger diskutiert: Das Werk von Martin Scorsese ist zwar ein glänzender Thriller, aber doch extrem konstruiert nach der üblichen Hollywood-Masche.
Was Ben Stiller privat in Berlin macht? Keine Ahnung. Ich kann nur sagen, dass der Film "Greenberg", in dem er die Hauptrolle spielt, klischeehafteste Massenware ist. Ich verstehe überhaupt nicht, wieso ein solcher Film in einem Wettbewerb gegen Qualitätsware läuft.

Für mich die besten Filme waren bisher jene, in denen man keinen einzigen Schauspieler kennt: Etwa "Submarino" von Thomas Vinterberg - eine tragische Geschichte über zwei Brüder.
Und vor allem "A woman, a gun and a noodle shop" von Zhang Yimou. Der chinesische Regisseur, der schon einmal den Goldenen Bären gewonnen hat, erzählt ein komödiantisches, historisches Märchen, das mit seinen Stilmitteln an Quentin Tarantino, dann wieder an Stan Laurel und Oliver Hardy erinnert. Bei der Weltpremiere gab es immer wieder Szenenapplaus und minutenlanges Gelächter.
Was die chinesischen Schauspieler in Berlin gemacht haben, ist übrigens bekannt: Neujahr gefeiert. Gestern begann das Jahr des Tigers.

PS: Kein Schneefall in Berlin, dafür Eiseskälte und weiterhin Rutschgefahr auf fast allen Gehsteigen. Mittlerweile haben sich Bürgerinitiaven mit Namen wie "Die Eisbrecher" gegründet.

15. Februar

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Gert Korentschnig, Stellvertretender Chefredakteur des KURIER und Ressortleiter Kultur und Medien, blickt Tag für Tag hinter die Kulissen der Berlinale.

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