Im Bett mit Michael Douglas

epa03709707 An undated handout film still provided by the Cannes Film Festival organization on 21 May 2013 shows US actor Michael Douglas in a scene of 'Behind The Candelabra'. The movie is presented in the Official Competition of the 66th annual Cannes Film Festival, which runs from 15 to 26 May 2013. EPA/CANNES FILM FESTIVAL HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES
Steven Soderbergh zeigt in Cannes seinen angeblich letzten Film – mit Michael Douglas als Liberace.

Es war vor genau 24 Jahren in Cannes: „Damals hatte ich noch Haare“, sagt Regisseur Steven Soderbergh. Damals präsentierte er sein Debüt „Sex, Lies and Video“, gewann die Goldene Palme und landete einen Welthit.

24 Jahre später sitzt Soderbergh wieder in Cannes – und wie es aussieht mit seinem letzten Film. Diesen hat er für den US-Bezahlsender HBO gedreht: „Und dann werde ich eine Pause machen – ich weiß noch nicht, für wie lange.“

Douglas als Liberace

Soderbergh sitzt bei der Pressekonferenz zu seinem Wettbewerbsbeitrag „Behind the Candelabra“ zwischen Michael Douglas und Matt Damon. Darin spielt Douglas den flamboyanten US-Pianisten und Performer Liberace. Und Matt Damon seinen um viele Jahre jüngeren Liebhaber. Liberace gilt als Vorläufer von Elton John und Lady Gaga, begeisterte sein Publikum mit virtuosem Klavierspiel und paradiesischen Kostümen. Soderbergh schwelgt in seiner recht konventionell erzählten, aber unterhaltsamen Rekonstruktion dieser Liebesbeziehung in Ausstattungsdetails. Liberace liebte überladene Schlafzimmer und fantastische Outfits. Von seinem Liebhaber verlangt er, sich dass Gesicht operieren zu lassen, um ihm ähnlicher zu sehen. Man spürt förmlich die Spielfreude, mit der Michael Douglas in diese schillernden Figur eintaucht: Douglas als Liberace ist ein Verführer und Charsimatiker; einer, der einen Pepi trägt und seine Finger nicht von jungen Männern lassen kann.

Aber auch sein Gegenüber, Matt Damon, kann sich sehen lassen: Virtuos durchläuft er den Weg vom verliebten Landei zum Koksfrack.

Auf die Frage, wie es sich anfühle, mit Douglas im Bett gewesen zu sein, sagt Damon forsch: „Super. Jetzt habe ich etwas mit Sharon Stone, Demi Moore und Glenn Close gemeinsam. Da haben wir was zum Reden.“

Tränen

Aber es gab auch sehr ernste Momente: An einer Stelle bricht Douglas fast in Tränen aus. „Behind the Candelabra“ sei sein erster Film nach seiner Krebserkrankung gewesen: „Ich war für dieses Angebot sehr dankbar.“

Einen echten Favoriten für die Goldene Palme hat Steven Soderbergh nicht abgeliefert. Aber er ist zufrieden: „Wenn ich jetzt und hier auf meine Karriere zurück schaue, dann muss ich sagen: Es ist gut gelaufen.“

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