"Battle of the Sexes – Gegen jede Regel": Tennismatch zwischen Feministin und Macho

Steve Carell und Emma Stone in "Battle of the Sexes"
Kampf der Geschlechter am Tennisplatz.

Bisher liebte das sportlich orientierte Kino vor allem Boxen und Baseball – aber jetzt zieht der Tennisfilm nach. Nach "Borg/McEnroe" folgt nun "Battle of the Sexes", mit Oscar-Preisträgerin Emma Stone als Sportlerin und Frauenrechts-Aktivistin Billie Jean King. Immerhin war King die Frau, die 1973 den Wimbledon-Champion und notorischen Macho Bobby Riggs herausforderte und besiegte. Die Doku "The Battle of the Sexes" von 2013 ging von der Theorie aus, dass Riggs absichtlich verlor, um Wettschulden bei der Mafia zu begleichen. Vom Spielfilm könnte man einen ausgewogenen Blick auf das Aufeinandertreffen des Chauvinisten Riggs und des Tennis-Superstars King erwarten. Eine Erwartung, die dieser Film nicht erfüllen will. Denn das nicht nur sportliche Kräftemessen zwischen Mann und Frau ist gerade heute mehr denn je relevant. Und so steht der "Heldin" des Films ein "Bösewicht" gegenüber, der in seinem Männlichkeitsgehabe beinahe grotesk wirkt. Den exzellenten Schauspielern gelingt es aber, ihre Figuren vor einem Abgleiten in die Karikatur zu bewahren.

Text: Gabriele Flossmann

INFO: GB/USA 2017. 121 Min. Von Jonathan Dayton, Valerie Faris. Mit Emma Stone, Steve Carell.

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