Ben Okri hat die schlechteste Sexszene 2014 geschrieben

Auch Kaliber wie John Updike wurden bereits ausgezeichnet. Updike bekam 2008 einen Lebenswerkpreis für eine Passage aus seinem Roman "Die Hexen von Eastwick" (hier ein Bild aus der Hollywood-Verfilmung).
Bei der Wahl zur schlechtesten literarischen Sex-Beschreibung hat sich der Booker-Preisträger aus Nigeria durchgesetzt.

Der nigerianische Schriftsteller Ben Okri hat 1991 bereits den Booker-Preis gewonnen und ist Officer im Order of the British Empire. Mit seinem zehnten Roman "The Age of Magic" hat der 55-Jährige nun eine weniger prestigereiche Auszeichnung erhalten: Okri ist der 22. Träger des "Bad Sex in Fiction Award". Das britische Literaturmagazin Literary Review will mit dem Schmähpreis auf die "schlecht geschriebene, oberflächliche und redundante Verwendung sexueller Passagen in modernen Romanen" aufmerksam machen. Bewusst werden Texte von hochdekorierten Schriftstellern nominiert.

"The Age of Magic" folgt einem Filmteam, das eine Dokumentation über den Mythos Arkadien dreht und sich in einem Hotel am Fuße eines drohenden Bergs wiederfindet. Die prämierte Liebesszene spielt sich zwischen Lao, dem Filmpräsentator, und seiner Freundin Mistletoe ab. Ein Zitat daraus: "Sie war sich nun sicher, dass es einen Himmel gab, und dass er hier war, in ihrem Körper." (die ganze Textstelle finden Sie in nachfolgender Bildergalerie).

Alle Nominierten für den "Bad Sex in Fiction"-Award

Ben Okri hat die schlechteste Sexszene 2014 geschrieben

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Ben Okri hat die schlechteste Sexszene 2014 geschrieben

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Ben Okri hat die schlechteste Sexszene 2014 geschrieben

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Ben Okri hat die schlechteste Sexszene 2014 geschrieben

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Qualität und schlechter Sex

Ihr weiches, warmes Fleisch machte mich verrückt ... Sie war heiß wie kochendes Wasser in einem Destilliergefäß" - Schwülstige Beschreibungen von Liebesakten finden sich nich nur in billiger Erotikliteratur, wie der "Bad Sex in Fiction Award" jedes Jahr beweist. So wurde etwa John Updike 2008 für sein Lebenswerk ausgezeichnet, mit einer Textstelle aus "Die Hexen von Eastwick".

Für Aufsehen sorgte dieses Jahr, dass Richard Flanagan mit einer Stelle aus dem Roman "The Narrow Road to the Deep North" auf der Shortlist landete. Mitte Oktober war der australische Schriftsteller für dasselbe Buch mit dem renommierten, mit 50.000 Pfund dortierten Man Booker Preis ausgezeichnet worden. Flanagan beschreibt, wie ein Liebhaber mit den Lippen dem rosa Abdruck des Slip-Gummibands auf dem Bauch seiner Geliebten folgt, wobei Flanagan die Linie mit dem Äquatorkreis um die Erde vergleicht. Das Beispiel zeigt, dass auch in Büchern mit hoher Qualität "schlechter Sex" vorkommen kann.

Weiters fanden sich Pulitzer-Preisträger (Michael Cunningham), ein jährlicher Anwärter auf den Literaturnobelpreis (Haruki Murakami) und eine prominente BBC-Journalistin (Kirsty Wark) unter den zehn Nominierten wieder.

Literary Review verbreitet unter dem Hashtag #BadSex auch ausgewählte Beispiele auf Twitter.

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