Ausstellungen: Oster-Ausflüge zur Kunst
Ostern: Die ideale Zeit, um jene Ausstellungsbesuche nachzuholen, für die bisher keine Zeit blieb. Kunsthäuser scheinen diese Logik in ihre Planung mit einzubeziehen, bieten sie doch auch inhaltlich Passendes zur feiertäglichen Einkehr an.
Das Essl Museum in Klosterneuburg gibt der Besinnlichkeit den Vorzug vor Besucherströmen: "Silence" heißt ein bis 20. Mai eingerichteter Raum, in dem sich pro Stunde jeweils nur zwei Personen mit nur zwei Kunstwerken auseinandersetzen können. Um Voranmeldung wird gebeten, je nach Auslastung sind auch spontane Besuche möglich. Mit Anselm Kiefers spirituell durchfluteten Bildwänden, Zeichnungen von Rudolf Schönwald und Videos bietet das Museum auch sonst reiches Programm. (Tel. 02243-37 050 150, www.esslmuseum.at, Ostermontag geöffnet).
Im Art Brut Center Gugging würdigt eine Retrospektive das Werk von August Walla, einen der wichtigsten Gugginger Künstler. Walla entwickelte eine Ausdrucksweise, die in ihrer Vielfalt ihresgleichen sucht (bis 28.10., Tel. 02243-87087, www.gugging.org, Ostermontag geschlossen).
Zeichner-Star Janosch in Krems
Näher am christlichen Heilsgeschehen liegt "Wunder": Die Schau in der Kunsthalle Krems versucht, die religiös geprägte Vorstellung von Wundern in die Gegenwart weiterzudenken: Von einem barocken Bild des "Ungläubigen Thomas" über Werke von Künstlern wie Joseph Beuys bis zu Wunderdingen der Populärkultur (www.kunsthalle.at, bis 1.7.). Die Kunstmeile Krems bietet auch eine Schau des Zeichner-Stars Janosch im Karikaturmuseum (bis 15.11., www.karikaturmuseum.at), die letzte Chance für einen Blick auf neue Gemälde von Walter Vopava (Kunsthalle Großer Saal, bis 9.4.) und die Werkschau von Padhi Frieberger (Forum Frohner, bis 15.4.) und Beschriftungen des Rumänen Dan Perjovschi (Kunstraum Stein, bis 3.3.2013, Ostermontag geöffnet).
Karlsplatz-Spaziergänge
In Wien wurde vor 110 Jahren, am 15. April 1902, die Beethoven-Ausstellung der Secession eröffnet, für die Gustav Klimt seinen berühmten Fries gestaltet hatte. Nun ist das Meisterwerk von einer vom Künstler Gerwald Rockenschaub gestalteten Plattform aus nächster Nähe zu sehen (bis 4.11., www.secession.at, Ostermontag geschlossen). Der Fortschritt, den das Werk einst bedeutete, wird im Vergleich mit den Passions-Bildern von Mihaly Munkácsy im Künstlerhaus besonders deutlich (bis 3.6., www.k-haus.at). Sie wurden dort 1882 erstmals gezeigt.
Damals mussten noch 20 Jahre bis zum Aufbruch der Secession vergehen – heute reicht ein schon kurzer Spaziergang über den Karlsplatz.
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