Aus welchem Grund?

Aus welchem Grund?
Suche nach Werten, Freiheit und überhaupt allem - als Film, Gesänge und szenisches Spiel

Suche nach Sinn, Werten, Freiheit, Grenzen und „dem Gesetz“, jenem vor dem ein Türsteher den Eingang versperrt – in einer szenischen Collage nähert sich die jüngste Produktion des Theaters Wozek diesen Fragen in einer vielfältigen Weise – derzeit im Palais Kabelwerk.

Dreh- und Angelpunkt ist ein Franz Kafkas „Türsteherlegende“. Ein Bürger („ein Mann vom Land) begehrt Einlass ins Gebäude, um zu seinem Gesetz/Recht zu kommen. Grundsätzlich ja, aber (noch?) nicht jetzt. Damit wird er von einem Mal aufs andere vertröstet.

Gedanken- und echte Reisen

Aus welchem Grund?

Kierling, Drasenhofen, Prag – sind die sichtbaren Stationen des Films der die Reise der Darsteller_innen im „Hintergrund“ zeigt.

Im Vordergrund stellt Marion Rottenhofer – mal in einer Art Gazepyramide, mal auf einem kleinen stufenförmigen Podest ewig viele und noch drei Fragen wie „wollen Sie die Menschheit retten? Aus welchem Grund. Wollen Sie reich sein? Jemanden für ihre Heimat töten? Glauben sie an die Existenz einer Seele?“ Stets gefolgt von der in die vorhin zitierte Form der Frage nach dem warum.

Live im Vordergrund interpretieren dazu die einheitlich schwarz-weiß gekleideten Roman Binder, Martin Oberhauser und Charly Vozenilek Kafkas Text - mal rappend, mal beatboxend, mal als (uralten) Schlager oder als Tango. Dazwischen spielen sie rund um Aussagen, Fragen und Gedanken dazu Szenen. Mitunter steigen sie daraus wieder aus, um sich darüber zu unterhalten, wie das eine oder andere gespielt werden könnte/sollte – „wie spielt man einen Floh?“

Spielen mit klassischem Text

Aus welchem Grund?

Ein spannendes Vergnügen für Gedankenspiele, fürs eintauchen, drehen und wenden eines mehr oder minder bekannten Textes.

Heavy wird’s als die Frage, an die eigenen Grenzen gehen, gar sie vielleicht zu überschreiten samt einer (natürlich Theater-)Pistole, ins Spiel kommt.

 

Übrigens: Sucht.Quartier ist auch die Premiere für die erst 14-jährige Julia Vozenilek. Die Tochter von Regisseur Karl Wozek und Charlys Schwester hat zwar nur wenige Kurzauftrittem aber gerade solche müssen sitzen. Und sie tun’s. Bei der Premiere war die Jungschauspielerin, wie sie dem KiKu gesteht, auch entsprechend nervös. Und „verrät“, dass sie definitiv nach der Matura auch eine Schauspielausbildung in Angriff nehmen wird.

Infos

Aus welchem Grund?

SUCHT.QUARTIER

Roadmovie / Drama/Expedition durch Kafkas visionäre Welt.

 

TEAM

Darsteller_innen: Marion Rottenhofer, Roman Binder, Martin Oberhauser, Charly Vozenilek,

Julia Vozenilek

Chor: Die Zufälligen

Bühne: Charly Vozenilek

Kamera/Schnitt: Roman Binder

Konzept/Buch/Regie: Karl Wozek, Franz Kafka

 

Bis 22. Dezember, 20 Uhr

Palais Kabelwerk, 1120, Oswaldgasse 35A

Tickets 0664/73642502 oder

tickets@theater-wozek.at

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