Auch Schankwein kann mitunter ganz gut schmecken

Auch Schankwein kann mitunter ganz gut schmecken
Kritik: Gaetano Donizettis Meisterwerk "L’elisir d’amore" war am Freitag in der genialen Inszenierung von Otto Schenk zu sehen.

Wie heißt es so treffend: Am Repertoire lässt sich die Qualität eines Hauses messen. Insofern steht die Wiener Staatsoper ganz gut da. Denn nach einem auch Opernball-bedingt eher matten Februar zeigt das Haus am Ring im März nun wieder seine künstlerische Vielfalt.

Etwa mit Gaetano Donizettis Meisterwerk „L’elisir d’amore“ – in der genialen Inszenierung von Otto Schenk. Dass hier zwar Nemorino vom Quacksalber Dulcamara statt eines Liebestranks eine Flasche Bordeaux überreicht bekommt, das Publikum aber oft mit vokalem Schankwein vorliebnehmen musste, steht auf einem anderen Blatt.

Dabei ist Ailyn Pérez (Rollendebüt) eine stimmlich wie darstellerisch fabelhafte, bezaubernde Adina; die Sopranistin trifft alle Töne mühelos und spielt auch noch gut. Zumindest im Spiel ist ihr Stephen Costello ein adäquater Nemorino; in seinen Arien bleibt der Tenor aber zu blass.

Markus Werba (auch Rollendebüt) ist leider kein idealer Belcore; Lorenzo Regazzo (Debüt am Ring) schlägt sich als Dulcamara wacker. Ileana Tonca gefällt als Giannetta. Yves Abel sorgt am Pult des sicheren Orchesters für jenen Esprit, der auf der Bühne mitunter fehlt.

KURIER-Wertung: *** von *****

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