ATV kämpft mit "Problemzonen"

ATV kämpft mit "Problemzonen"
ATV-Eigner Herbert G. Kloiber sieht den Sender nicht in der Krise.

Der Privatsender ATV kämpft seit einiger Zeit mit "Problemzonen". Rückläufige Quoten und eine Reihe von Sendungsflops führten zuletzt zu einer Reihe von Programmänderungen. Prominenteste "Opfer" waren dabei die Daily-Soap "Wien - Tag & Nacht" und der Polit-Talk "Am Punkt".

Vergangenen Monat ging es mit den Marktanteilen abwärts. Schaffte das Programm im April 2013 noch 4,4 Prozent, waren es nunmehr nur noch 3,8 Prozent bei den 12- bis 49-Jährigen. "Das ist nur der Champions-League-Effekt in diesen Monat", argumentiert ATV-Geschäftsführer Martin Gastinger diese Marktanteilsentwicklung gegenüber der APA.

ATV kämpft mit "Problemzonen"
Der direkte Konkurrent Puls 4 erreichte unter den Zuschauern ab zwölf Jahren 4,0 Prozent Monatsmarktanteil und ist somit derzeit der marktanteilsstärkste österreichische Privatsender. In der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen kam das Programm im April auf 4,4 Prozent Marktanteil und ist damit auch in der werberelevanten Zielgruppe der größte österreichische Privatsender.

BeimATVselbst sieht man sich aber nicht in der Krise und spricht von "natürlichen Vorgängen". "Bei den Werbeeinnahmen blicktATVauf ein äußerst zufriedenstellendes erstes Quartal 2014, und somit bin ich als Eigentümer mit meinem Engagement beiATV durchaus zufrieden", erklärteATV-EigentümerHerbert G. KloiberderAPA.

Millionenproduktion

Programmlich lief es in den vergangenen Monaten allerdings nicht immer rund. Die Millionenproduktion "Wien - Tag & Nacht" hob nicht ab und wechselt nun auch den Sendeplatz. Zugleich entschieden die Programmmacher, dass nach der ersten Staffel Schluss ist.

Auch Formate wie "Eigi vs. Pichla", "Tausche Familie", "Tal sucht Frau", "Hi Society" oder Kurt Mündls Natur-Doku-Reihe "ATV Kosmos" taten sich beim Publikum schwer, und in der Information läuft das Talk-Format "Am Punkt" aus. Kloiber: "Nach fast fünf Jahren haben wir einvernehmlich beschlossen, die etwas müde gewordene 'Am Punkt'-Sendung durch ein neues Format zu ersetzen. Das ist für einen Sender mit unserem Anspruch ein natürlicher Vorgang. Nur der ORF leistet sich jahrzehntelang das Palaver 'Im Zentrum'", so Kloiber.

Die Frage, ob Senderchef Gastinger noch das Vertrauen Kloibers hat, ließ der ATV-Eigentümer unterdessen unbeantwortet.

Kommentare