Aspangbahnhof: Ein Zeichen für 47.035 Deportierte

Das Mahnmal Aspangbahnhof von PRINZpod
Schienen und ein Block erinnern an den Ort, von dem aus Juden in den Tod geschickt wurden.

Die zwei Personen, die sich über Jahre federführend für ein Mahnmal am ehemaligen Aspangbahnhof eingesetzt hatten, konnten dessen Einweihung am Donnerstag nicht mehr erleben: Leo Luster (*1927) starb am 14. Jänner dieses Jahres, Herbert "Blacky" Schwarz (*1925) vor wenigen Wochen.

Doch es ist nun da, das Denkmal, das nach einem Wettbewerb 2015 vom Duo PRINZpod (Brigitte Prinzgau / Wolfgang Podgorschek) gestaltet wurde. Das Siegerprojekt eines bereits 2005 durchgeführten Wettbewerbs war zuvor nicht umgesetzt worden.

In den am Gelände des einstigen Bahnhofs befindlichen Leon-Zelman-Park setzten PRINZpod nun zwei Betonschienen, die in einem hohlen Block zusammenlaufen: Letzterer stehe für das Nichts und das Vergessen, erklären die Künstler. Dass sich die Schienen zur Stadt und zur Gedenktafel am Parkeingang hin öffnen, sei aber Zeichen der Hoffnung – die heute Lebenden sollten die Erinnerung aufrecht halten.

Zwischen 1939 und 1942 wurden 47.035 Jüdinnen und Juden vom Aspangbahnhof in Vernichtungslager abtransportiert. Der Holocaust nahm also vor den Augen der Stadtbevölkerung seinen Ausgang. Und wie der Überlebende Herbert Schrott schilderte, gab es "kein Zeichen des Mitgefühls."

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