Ariana Grande: Sie kann auch singen

Es hätte ein großer Abend für Drake werden können: Mit zwölf Nominierungen ging der kanadische Superstar als Favorit in die Verleihung der 44. American Music Awards am Sonntagabend in Los Angeles. Am Ende wurden es zwar immerhin vier Preise für den Rapper, aber kurz nach der dreistündigen Gala war nur mehr von einer Person die Rede: Ariana Grande. Das 23-jährige Vorzeige-It-Girl darf sich nun "Künstlerin des Jahres 2016" nennen. Damit gewann sie in der Königskategorie bei den US-amerikanischen Musikpreisen, die von den Fans per Internet-Voting bestimmt werden.

Mit Musik hat man die US-Amerikanerin bisher aber selten in Verbindung gebracht. Denn die als Ariana Grande-Butera in Boca Raton, Florida, geborene Tochter italienischer Einwanderer kennt man eher für ihre Updates aus dem privaten Leben. Diese teilt sie dann mit ihren Fans via Instagram (90 Millionen Abonnenten), Facebook (30 Millionen Likes) und YouTube-Kanal. Diese Tagebucheinträge ohne Inhalt sind dann Futter für die "Klatsch & Tratsch"-Spalten der Boulevardblätter.

Das Spiel der Selbstinszenierung beherrscht die bereits schönheitsoperierte (Nase, Lippe) Ariana Grande von Kind auf hervorragend. Mit 15 Jahren übernahm sie erste Rollen in Musicals und Theaterproduktionen auf dem New Yorker Broadway.

Nur kurze Zeit später wurde sie durch ihre Rolle der "Cat Valentine" in der Teenie-Serie "Victorious" einem größeren US-Publikum bekannt. 2014 stürmte sie mit ihrem zweiten Album "My Everything" die US-Charts. Dieses Kunststück blieb ihr mit dem neuen Album "Dangerous Woman" zwar verwehrt, aber die bislang über 1,2 Millionen verkauften Einheiten sind ein beachtlicher Erfolg.

Preis für Prince

Und sonst so? Zu Tränen gerührt stand Tyka Nelson, die Schwester des im April gestorbenen Sängers Prince, auf der Bühne. Sie nahm den posthum verliehenen Preis für den Soundtrack zu dem Film "Purple Rain" (1984) entgegen.

Rihanna holte sich in Summe drei Preise: Sie ist u.a. beliebteste Soul/R&B-Sängerin. Das Duo Twenty One Pilots wurde zur beliebtesten Pop/Rock-Band und zum besten Alternativ-Rock-Act gekürt. Und Selena Gomez bekam einen Preis als beste Pop/Rock-Sängerin.

In Los Angeles sind am Sonntagabend (Ortszeit) die 44. American Music Awards vergeben worden. Über die Gewinner hatten Fans im Internet abgestimmt:

- Künstler(in) des Jahres: Ariana Grande

- Zusammenarbeit des Jahres: "Work From Home", Fifth Harmony Featuring Ty Dolla $ign

- Beliebtester Pop/Rock-Sänger: Justin Bieber

- Beliebteste Pop/Rock-Sängerin: Selena Gomez

- Beliebteste Pop/Rock-Band: Twenty One Pilots

- Beliebtestes Pop/Rock-Album: "Purpose", Justin Bieber

- Beliebtester Pop/Rock-Song: "Love Yourself", Justin Bieber

- Beliebtester Country-Sänger: Blake Shelton

- Beliebteste Country-Sängerin: Carrie Underwood

- Beliebteste Country-Band: Florida Georgia Line

- Beliebtestes Country-Album: "Storyteller", Carrie Underwood

- Beliebtester Country-Song: "Humble And Kind", Tim McGraw

- Beliebtester Rap/Hip-Hop-Künstler: Drake

- Beliebtestes Rap/Hip-Hop-Album: "Views", Drake

- Beliebtester Rap/Hip-Hop-Song: "Hotline Bling", Drake

- Beliebtester Soul/R&B-Sänger: Chris Brown

- Beliebteste Soul/R&B-Sängerin: Rihanna

- Beliebtestes Soul/R&B-Album: "Anti", Rihanna

- Beliebtester Soul/R&B-Song: "Work", Rihanna Featuring Drake

- Beliebtester Alternativ-Rock-Künstler: Twenty One Pilots

- Beliebtester zeitgenössischer Künstler: Adele

- Beliebtester Latin-Sänger: Enrique Iglesias

- Beliebtester inspirierender Künstler: Hillsong UNITED

- Beliebtester Electronic Dance-Künstler: The Chainsmokers

- Neuentdeckung des Jahres: Zayn

- Soundtrack des Jahres: "Purple Rain", Prince

- Tournee des Jahres: Beyoncé

- Video des Jahres: Justin Bieber, "Sorry"