Anstößiges aus dem alten Athen

Anstößiges aus dem alten Athen
Kritik - Bei den Sommerspielen in Perchtoldsdorf treiben's die Damen lustig-lüstern. Bei der Premiere gab es Applaus und ein Feuerwerk.

Es wird viel gesungen und musiziert. Was daran liegt, dass Komponist Kurt Schwertsik fürs Musikalische zuständig ist, und ihm mit Ehefrau Christa Schwertsik und Tania Golden Darstellerinnen zur Seite stehen, denen man gern zuhört, wenn sie die Stimme heben. Die Damen treiben's lustig-lüstern bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf. Da hat Schwertsik, der den antiken Komödiendichter Aristophanes gibt, zu tun, damit sein Stück "Lysistrate" nicht aus dem Ruder läuft.

Schluss mit dem Krieg

Worum's geht, macht der riesige Bühnenbild-Frauentorso klar: Die Weiber haben sich der Athener Burg bemächtigt. Und der Staatskasse. Damit endlich Schluss ist mit Krieg. Erst, wenn die Männer Frieden mit Sparta schließen, gibt's Sex. Regisseur Ioan C. Toma inszeniert der Optik angemessen: plakativ, laut, zotig, jeder Satz mehr als nur Anspielung. Da versuchen die Männer doch wirklich mit einem Gummi-Kanonenrohr unten einzudringen ...
Mercedes Echerer spielt Lysistrate als (aus Erfahrung) kluge Politikerin, die nebstbei Bürgerrechte für Migranten fordert. Peter Scholz und Valentin Schreyer sind zwei wunderbar martialische Muttersöhnchen.
Viel Applaus und Feuerwerk!

KURIER-Wertung: **** von *****

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