Andreas Gabalier stellt kritische Medien an den Pranger

Andreas Gabalier stellt kritische Medien an den Pranger
Kritik an Standard und Falter vor 14500 Leuten in der Stadthalle.

Der Sänger Andres Gabalier hat bei seinem letzten Konzert 2018 in der Wiener Stadthalle zwei Medien an den Pranger gestellt, die ihm kritisch gegenüber stehen. Vor 14.500 Besuchern verunglimpfte er Standard und Falter als "Standort" und "Flater", Deren Redakteure seien "undercover in der Halle", um "verheerende Geschichten" zu schreiben. Und da "Traditionen nichts für sie sind", hätten deren Chefredakteure "am 24.12. nichts zu tun", in der steirischen Krippe würden "Ochs und Esel fehlen".

Die Zeitungen seien deshalb gegen Gabalier, "weil ich die Hymne so gesungen habe". Gabalier hatte die nunmehr per Bundesgesetz in der Hymne vorkommenden Töchter aus seiner Darbietung beim österreichischen Grand Prix in Spielberg 2014 gestrichen. Er habe so gesungen, wie er es in der Volksschule gelernt hat.

Die Blätter würden Presseförderung "in Millionenhöhe" bekommen, "um diesen Quargl abzudrucken".

Gabalier hat bereits mehrfach mit seinen Aussagen für Aufsehen gesorgt, etwa mit seiner Klage des heterosexuellen Mannes beim Amadeus Award: "Man hat’s nicht leicht auf dera Welt wenn man als Manderl noch auf a Weiberl steht."

Nach darauffolgender Kritik sah er sich "ins rechte Eck gedrängt". Falter und Standard, die er nun kritisierte, sind linksliberale Medien. In Österreich werden Medien vor allem aus rechtspopulistischen Kreisen für "unbotmäßige" Berichte kritisiert.

In der Kulturberichterstattung ist die Kritik am künstlerischen Schaffen ein wesentlicher Teil. Dabei spielt natürlich auch die politische Kontextualisierung von künstlerischen Aussagen eine Rolle. Vor allem von seiten erfolgreicher Künstler ist es überaus unüblich, sich über negative Kritiken zu beklagen.

Gabalier lobte sein Publikum dafür, dass es sich "eine eigene Meinung gebildet" hat. Solange die Österreicher "im Dirndlkleid außer Haus gehen" bzw. "in der Lederhosen dastehen, ist die Welt noch in Ordnung", sagte er davor.

Der aktuelle Aufreger jedenfalls war geplant: "Für den Skandal muss ich morgen wieder beichten gehen", sagte er.

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