"Denunziation": Künstler Pawlenski verlässt Russland

Zur Unterstützung von Pussy Riot nähte er sich 2012 den Mund zu.
Er nagelte seinen Hodensack auf den Roten Platz, nähte sich den Mund zu und steckte die Tür des FSB in Brand. Nun ist Pjotr Pawlenski geflohen. Man versuche ihm etwas anzuhängen.

Aus Angst vor Verfolgung durch die Moskauer Behörden ist der umstrittene Aktionskünstler Pjotr Pawlenski aus Russland geflohen. Man versuche ihm und seiner Frau sexuelle Übergriffe anzuhängen, sagte Pawlenski dem russischen Oppositionssender Doschd am Montag.

Eine Schauspielerin beschuldige die beiden, sie vergewaltigt zu haben. Dem Paar könnten bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft drohen.

Asyl in Frankreich?

Pawlenski sagte dem TV-Sender, bei den Anschuldigungen handle es sich um "Denunziation". Deshalb sei er mit seiner Frau und den beiden Kindern zunächst über Weißrussland in die Ukraine gereist. Von dort aus sei er nach Frankreich geflogen, wo er um politisches Asyl bitten werde.

Pawlenski hat für seine umstrittene Aktionen Strafen in Kauf genommen. Nun sehe er sich gezwungen, zum Schutz seiner Frau und Kinder das Land zu verlassen. Er hatte sich etwa aus Protest gegen Korruption den Mund zugenäht und seinen Hodensack auf dem Roten Platz festgenagelt. 2016 wurde er zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er am Hauptsitz des Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau eine Tür in Brand gesteckt hatte.

"Denunziation": Künstler Pawlenski verlässt Russland

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