A1 fährt Filmfestival-Engagement zurück

A1 fährt Filmfestival-Engagement zurück
Die Filmfestivals Diagonale, Crossing Europe und die Wiener Sommerkinos verlieren durch den Rückzug von A1 ihren Hauptsponsor.

Ein schwerer Schlag für die Filmfestivalszene: Der Großsponsor A1 fährt sein Engagement für 2012 radikal zurück, mit der Diagonale und Crossing Europe verlieren die beiden größten Filmveranstaltungen in Österreich nach der Viennale damit ihren privaten Hauptgeldgeber. Auch die Wiener Sommerkinos "Kino unter Sternen" und "Kino wie noch nie" werden künftig ohne A1 auskommen müssen, wie das Unternehmen gegenüber der APA bestätigte. "Wir müssen kostenbewusst agieren", sagte eine Sprecherin. Die Festivals geraten mit dem Rückzug ins Straucheln.

"Wenn ein großer Sponsor ausfällt, dann kommt die Stabilität ganz schön ins Wanken", kommentierte Diagonale-Chefin Barbara Pichler die Abhängigkeit der meisten Festivals von privater Finanzierung. Christine Dollhofer, Leiterin von Crossing Europe in Linz, schlägt in eine ähnliche Kerbe: "Es ist bedauerlich und trifft uns alle hart. Wichtig ist, dass diese Entwicklung publik wird, damit auch die öffentlichen Fördergeber erkennen, wie verletzlich und unsicher unsere Budgets sind." Für beide Festivals stellte die Partnerschaft mit A1 einen "wichtigen Finanzierungsbaustein" dar.

Mit der Viennale werde derzeit noch verhandelt, hieß es vonseiten des Telekommunikationsriesen. Das Wiener Festival wollte aus diesem Grund nicht zu der Entwicklung Stellung nehmen, auch wenn mit dem "Kino wie noch nie" auch ein von der Viennale und Filmarchiv Austria gemeinsam veranstaltetes Sommerkino von der Sponsorabsage betroffen ist. A1-Sprecherin Livia Dandrea-Böhm verwies darauf, dass man nach dem Markenumbau im vergangenen Jahr nun "die Ressourcen bündeln" und sich "auf einige wenige Kulturevents konzentrieren" wolle.

Für die Festivals kam die Strategieänderung des Sponsors nach dem langjährigen Engagement dennoch überraschend. "Es gibt natürlich keinen Anspruch auf Geld von einem Sponsor", formulierte Pichler, deren Festival in Graz als Plattform für den österreichischen Film mit den Erfolgen der vergangenen Jahre eine zusätzliche Bedeutungssteigerung erfahren hatte. "Aber in der derzeitigen Wirtschaftslage kann ein solcher Ausfall nicht einfach kompensiert werden." Die fehlenden Geld- und Sachleistungen werden demnach "quer durch das Festival" spürbar sein.

Mehr zum Thema

  • Hintergrund

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

Kommentare