Wer ist der Erfinder der Schwedenbombe?

Der Schaumspitz hat in Eggenburg lange Tradition: Konditor Christopher Bucher mit seinen Eltern.
Jetzt wird ein Konditor aus dem Waldviertel mit der Süßigkeit in Verbindung gebracht.

Die Aufregung der jüngsten Tage um das Überleben einer altösterreichischen Süßigkeit hat die Aufmerksamkeit auf die Herkunft der „Schwedenbomben“ gelenkt. Nun gibt es Hinweise, dass die neuerdings wieder heiß begehrte Süßspeise in Eggenburg im nordöstlichen Waldviertel erfunden wurde.

Gertraud Steininger ist pensionierte Lehrerin aus Eggenburg im Bezirk Horn. Die 79-Jährige sagt : „Ich habe die Entstehung der Schwedenbombe als Kind hautnah miterlebt.“

Wer ist der Erfinder der Schwedenbombe?
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Als Beweis für ihre Behauptung marschierte sie am Donnerstag mit dem KURIER zum nördlichen Teil der mittelalterlichen Stadtmauer. Dort zeigte die rüstige Pensionistin auf eine mächtige Steinkugel, die aus einem Vorsprung der Verteidigungsanlage ragt.

„Hier sind an einem Sonntagvormittag in den 30er-Jahren der Konditor Hans Kammerer und mein Vater nach dem Besuch bei einem Devotionalienhändler entlanggegangen. Während sie über den möglichen Namen für eine neue Süßspeise nachgedacht haben, sind sie auf die Kanonenkugel aus den Schwedenkriegen aufmerksam geworden. Die befindet sich seit der Belagerung durch König Carl Gustav Adolf in der Stadtmauer“, erklärt Steininger.

Die Kugel in der Mauer habe die Männer auf die Idee gebracht, „einem wellenförmig hochgezogenen Eiklar-Schaumspitz mit Schokoladenüberzug den Namen Schwedenbombe zu geben.“

Beweis fehlt

Die Geschichte kennen auch die Nachfahren des Konditormeisters. Allerdings mit der Einschränkung, dass der Mann nicht Hans, sondern Anton hieß. Sie können auch eine andere Erinnerung der Lehrerin nicht bestätigen. Laut Steininger habe der Konditormeister den Namen „Schwedenbombe“ sogar schützen lassen. Doch im Keller des Patentamtes findet sich keine derartige Urkunde.

„Wahrscheinlich“, so meint jetzt der Wiener Konditor Karl Kammerer, habe sein Onkel die Idee an den heutigen Hersteller weitergegeben, ehe er nach Brasilien ausgewandert ist.

Hat die Schwedenbombe tatsächlich eine Vorgeschichte? Die Unterlagen im Patentamt schließen das nicht gänzlich aus. Denn der erste Namensschutz auf den Inhaber Niemetz stammt aus dem Jahr 1936.

Der Indianer

Bei allen Spekulationen bleibt es daher bei der offiziellen Geschichte der Familie Niemetz. Demnach hat der Erfinder den Schaumspitz in Erinnerung an einen schwedischen Freund benannt.

Trotzdem gibt man sich in Eggenburg noch nicht geschlagen. In der Konditorei am Hauptplatz wird auch ein Schaumspitz produziert – angeblich in der ursprünglichen Form.

Nun vermarktet wird er als „Indianer“. „Ich trau mich erst drüber, seit ich die Bäckerprüfung habe. Vorher ist mir das Ding immer aus der Form geraten“, sagt der Konditor Christopher Bucher schmunzelnd.

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"Rettet die Schwedenbombe"
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