Warum Wildlachs doch nicht so gut ist
Viele Supermärkte bieten frischen Lachs abgepackt in Selbstbedienungstruhen an – der Kauf beim Fischhändler muss schon seit einigen Jahren nicht mehr sein. Die deutsche Stiftung Warentest wollte wissen, wie frisch diese Fisch tatsächlich sind.
Für die März-Ausgabe der Zeitschrift test wurden 30 abgepackte Lachsfilets getestet: Davon sieben frische und 14 tiefgekühlte Filets von Zuchtlachsen sowie neun tiefgekühlte Filets von Wildlachsen.
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Die frischen Filets stammten alle aus Zuchtbetrieben: Laut Laboranalyse wurden diese nicht zwischendurch durchgefroren. Selbst am Ende der zweiwöchigen Verbrauchsfrist gab es keine besorgniserregende Keimbelastung. Kein Fisch im Test war nennenswert mit Quecksilber, Kadmium, Blei oder perfluorierten Tensiden belastet.
Zuchtlachs vs. Wildlachs
Die Tester untersuchten die Filets auf kritische Stoffe, die nur auf Farmen zum Einsatz kommen könnten wie Rückstände von Antibiotika oder Ethoxyquin. Letzteres kommt als Zusatzstoff für Futtermittel zum Einsatz und steht unter Verdacht, Tieren, Umwelt und auch dem Menschen schaden zu können. Die EU hat den Einsatz mit Übergangsfristen bis 2020 gestoppt. Bio-Lachsfarmen verzichten auf Fischfutter mit Ethoxyquin und bei Wildlachs spielt der Zusatzstoff bei der Futtersuche ebenso keine Rolle.
Laut den Testern wird für den deutschen Verbrauche Wildlachs vor den Küsten Alaskas oder Russlands gefangen, dieser ist von sogenannten Nematoden befallen – Parasiten. Insgesamt fiel auf, dass Wildlachsfilets länger eingefroren waren als Zuchtlachsfilets – erlaubt, aber Alter kann die Qualität eines Fisches beeinträchtigen.
Die Filets des regelmäßig gefütterten Zuchtlachses zeigten bei den Proben deutlich mehr Fett als die Wildlachs-Filets: Wildlachs frisst nämlich nur nach Angebot und bewegt sich auf seinen Wegen durch Flüsse und Meere deutlich mehr. Überraschend für die Tester: Die Wildlachsfilets enttäuschen vor allem geschmacklich – nur zwei der neun schmeckten "gut".
Qualitativ hochwertigen Lachs gibt es übrigens schon für 16 Euro pro Kilo, in Bio-Qualität für 23,60 pro Kilo. Mehr als die Hälfte der gekauften Fischfilets erhielten ein "Gut".
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