Warum Sie jetzt Zitrusfrüchte aus Italien essen müssen

Warum Sie jetzt Zitrusfrüchte aus Italien essen müssen
Tausende kleine Sonnen gehen derzeit in Kalabrien auf: In Wien treffen derzeit frische Lieferungen von Süßorangen, Bergamotten und Bitterorangen ein. Alle Fakten über die reifen Früchtchen.

Süß, sauer, bitter – wenn Brigitte Schmidhuber über die frisch gelieferten Zitrusfrüchte spricht, dann fallen Beschreibungen wie duftet nach "Vanille" oder sie "eignen sich für Kinder". Die Feinkost-Händlerin aus Wien-Neubau hat sich auf Olivenöl und Zitrusfrüchte spezialisiert: Auf ihren Reisen in den wilden Süden Kalabriens besucht sie Bergamottenhaine an den Hängen des Aspromonte-Gebirges oder sucht nach seltenen Süßorangen, die man außerhalb der süditalienischen Orte gar nicht kennt.

In den vergangenen Tagen kamen "üppige Lieferungen" der Blutorangen-Sorten Moro und Tarocco, von Süßorangen, Bitterorangen und Zedratzitronen an – Bergamotten werden bald erwartet. Im Interview mit dem KURIER erzählt die Expertin von den Sorten abseits der Supermarkt-Ware und dass Zitronen am besten kühl und trocken (7 bis 10 Grad) gelagert werden.

Bitterorangen oder Pomeranzen: Schmeckt allen England-Fans

Warum Sie jetzt Zitrusfrüchte aus Italien essen müssen
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"Bei der Bitterorange handelt es sich um die klassische Frucht für englische Marmeladen – eigentlich ist sie wildwachsend. Sie gibt nicht sehr viel Saft, hat dafür sehr viel Pektin. Daher braucht es beim Einkochen keinen Gelierzucker", Schmidhuber. Die kleine Orange ist ein Hybrid aus Pampelmuse und Mandarine. Die leuchtend orange Schale ist dick und sehr runzelig, die Frucht oben und unten abgeflacht.

Der Name Pomeranze leitet sich vom Lateinischen pomum für Apfel ab. Das Fruchtfleisch schmeckt bitter und sauer, sie eignen sich daher besonders gut zum Einkochen für Marmeladen und Chutneys oder für Liköre. Erntezeit: Jänner und Februar.

Bergamotten: Ihr Duft wirkt stimmungsaufhellend

Warum Sie jetzt Zitrusfrüchte aus Italien essen müssen
"Bergamotten machen den Winter erträglich, sie machen richtig Freude: Sie sind nämlich stimmungsaufhellend und werden auch in der Aromatherapie eingesetzt. Wer sie ins Wohnzimmer legt, wird vom Duft begeistert sein", verspricht Schmidhuber. Übrigens ist die Zitrusfrucht für den speziellen Duft in Earl Grey-Tees verantwortlich.

Sie ist ein Hybrid aus Limetten und Bitterorangen oder Zitronatzitrone und Bitterorange, in diesem Fall hätte sie die gleichen Eltern wie die Zitrone. Berühmt ist die italienische Region Kalabrien für ihren Anbau von Bergamotten. Im Geschmack ist sie sauer, leicht bitter und zeichnet sich durch ein ganz besonders intensives Aroma aus, das sich für Säfte, Sirups, Schnäpse und Marmeladen eignet. "Sie ist wirklich vielseitig einsetzbar: Die getrocknete Schale eignet sich zum Aromatisieren von Kuchen. Sie macht sich aber auch gut in Suppen oder Eis. Und vor kurzem gab es eine Studie über ihre cholesterinsenkende Wirkung." Im Italienischen bezeichnet bergamotta übrigens auch eine Birnensorte. Erntezeit: November bis März.

Zedratzitronen: Die Früchte für den Salat

Zu der Familie der Zedratzitronen zählen unterschiedliche Sorten, die wohl bekannteste ist Buddhas-Hand. Diese ist allerdings auch besonders selten zu bekommen. In der Casa Caria bietet die Expertin derzeit große, gelbe Früchte an, die ganz typisch für diese Familie einen hohen weißen Anteil haben. "Wenn man diese Zitronen zum Einkochen nehmen würde, dann würden diese Marmelade sehr stichfest geraten: eine Geschmackssache."

Zedratzitronen zeichnen sich durch kaum Säure und eine dünne Schale aus. Sie geben wenig Saft, eignen sich daher als Einlage für Salate. "Einfach dünn mit der Brotschneidemaschine aufschneiden und mit Fenchel und Rucola mischen."

Süßorangen: Früchtchen für die Kleinen

Auch zu Süßorangen zählen ganz unterschiedliche Sorten, derzeit gibt es Malteser mit hellem Fruchtfleisch im Angebot. Das Besondere: "Sie schmecken nach Vanille und haben überhaupt keine Säure. Wer ein Stück isst, denkt zuerst fad, und ist dann begeistert, weil sie überhaupt nicht prickelt am Gaumen."

Die kleinen Früchtchen sind ein bisschen größer als Clementinen und kommen aus Kalabrien.

Info: Casa Caria, Schottenfeldgasse 48A, 1070 Wien, Dienstag bis Freitag 10:30 bis 19 Uhr, Samstag von 10 bis 18 Uhr

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