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Deutscher Käse darf nicht als griechisch beworben werden

Deutscher Käse darf nicht als griechisch beworben werden
Konsumentenschützer erwirken Unterlassungsklage gegen „Patros in Öl“.

Rapsöl statt Olivenöl, deutscher Käse aus pasteurisierter Kuhmilch statt griechischem Schafskäse: Das Etikett von "Patros in Öl" erinnert mit dem Bild von einem griechischen Salat, einem Hirten in traditioneller Kleidung und einem meerblauen Hintergrund an Griechenland.

Dabei handelt es sich schlicht um einen deutschen Käse aus pasteurisierter Kuhmilch in reinem Pflanzenöl. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) klagte deswegen die Firma Patros auf Unterlassung und bekam nun in zweiter Instanz vom Oberlandesgericht Wien Recht. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Irreführung der Konsumenten

Die Argumentation des VKI: Wenn deutscher Käse drin ist, darf die Verpackung nicht "Griechenland" suggerieren. Das Gericht stimmte zu, dass die Abbildung eines griechischen Salats mit Oliven in Verbindung mit der Abbildung eines Hirten in südländischer Tracht vor einer südländisch wirkenden Meeresbucht insgesamt den Eindruck erweckt, das enthaltene Produkt stamme aus Griechenland.

Auf dem Rückseiten-Etikette steht lediglich der Hinweis "Patros, D-88178 Heimenkirchen". Der mündige Konsument muss beim Lebensmittelkauf Etiketten nicht sorgfältigst studieren, vor allem nicht im Supermarkt, so die Konsumentenschützer.

"Die Herkunft von Lebensmitteln ist für Verbraucher natürlich ein wesentliches Kaufkriterium", so Ulrike Docekal, Juristin im VKI. "Wäre das anders, könnte man den Käse ja auch in bayrischen Landesfarben, mit Trachtenpärchen vorn drauf bewerben. Es ist nicht einsehbar, dass Lebensmittel mit falschen Angaben vermarktet werden und der Verbraucher seine Zeit dafür hergeben muss, mit Lupe zu prüfen, ob diese wahr sind."

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