"Natürliche Sofortenergie": Foodwatch droht Dextro Energy

"Natürliche Sofortenergie": Foodwatch droht Dextro Energy
Organisation fordert Unterlassungserklärung zu aktuellen Werbesprüchen. Vergangene Woche hatte der EuGH ein Grundsatzurteil gefällt, dass Zucker nie als gesund beworben werden darf.

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat die gesundheitsbezogene Werbung von Dextro Energy scharf kritisiert und das Unternehmen abgemahnt. Dextro Energy müsse das kürzlich gesprochene Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) "zum Anlass nehmen, alle Gesundheitsversprechen für seine Zuckerbomben umgehend zu stoppen", forderte Foodwatch am Donnerstag.

Die Kritik bezieht sich auf Werbesprüche wie "einfach schneller im Kopf" und "hilft sofort beim Denken". Der EuGH hatte vor einer Woche geurteilt, dass Dextro Energy für seine Traubenzuckerwürfel auch weiterhin nicht mit gesundheitsbezogenen Angaben zu Glucose werben darf. Damit wies der Gerichtshof den Einspruch des Unternehmens gegen ein erstinstanzliches Urteil zurück. Es ging hierbei um Aussagen wie "Glucose trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei" und "Glucose unterstützt die körperliche Betätigung". Die EU-Kommission hatte die Zulassung der Werbung verweigert.

"Natürliche Sofortenergie für Konzentration und Leistungsfähigkeit"

Foodwatch hält auch die Werbung illegal, mit der das Unternehmen derzeit seine Produkte anpreist, etwa dass Dextro Energy "natürliche Sofortenergie für Konzentration und Leistungsfähigkeit" sei. "Dextro Energy gaukelt uns vor, wir müssten Traubenzucker essen, um geistig und körperlich leistungsfähig zu sein", kritisierte Sophie Unger von Foodwatch. Das sei aber nicht richtig. Der EuGH habe ein Grundsatzurteil gefällt – Zucker dürfe nicht als gesund beworben werden.

Foodwatch mahnte das Unternehmen daher am Donnerstag ab und forderte eine Unterlassungserklärung. Die gesundheitsbezogenen Aussagen, mit denen Dextro Energy auf seiner Website und im Portal YouTube werbe, seien "rechtswidrig" und "irreführend", heißt es in einem Schreiben an das Unternehmen, das AFP vorlag. Darin forderte Foodwatch Dextro Energy auf, die Aussagen binnen einer Woche zu unterlassen.

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