Tote Kälber: Kritik an Missständen in Italiens Mozzarella-Farmen

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten kritisiert Missstände in Italiens Mozzarella-Farmen.
Die Kälber gelten als "unliebsames Nebenprodukt der Produktion".

Die Umweltorganisation Vier Pfoten hat Missstände in süditalienischen Farmen kritisiert, die Büffelmozzarella herstellen. Fotos, die die NGO im Sommer in zwölf Farmen gemacht hat, zeigen demnach verdreckte Ställe, verletzte Büffel und tote Kälber, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.

Vor allem männliche Büffelkälber leiden unter den Bedingungen. Als "wertloses Nebenprodukt betrachtet, werden die Jungtiere oft bewusst schwer vernachlässigt. Sterben sie nicht an den Folgen der schlechten Haltungsbedingungen, werden sie durchschnittlich 30 Tage nach ihrer Geburt geschlachtet", berichtete die Organisation. Vier Pfoten forderte Supermarktketten, Händler und Produzenten auf, "Verantwortung zu übernehmen".

Massive Missstände

"Die Aufnahmen zeigen Kälber, die offenbar schon länger tot auf dem Boden liegen - und das vor den Augen der anderen Büffel. Andere lebende Kälber waren so abgemagert, dass sie kaum noch stehen konnten. Ohne Kontakt zu anderen Tieren und vernünftiger Versorgung werden die Kälber in viel zu kleinen, käfigartigen Gehegen gehalten", berichtete Vier Pfoten-Nutztier-Expertin Hanna Zedlacher.

Bereits im Sommer 2014 hat die NGO auf die schlechte Situation der in Italien gehaltenen Büffel aufmerksam gemacht. Die damals aufgestellten Forderungen würden aber auch vier Jahre später noch immer nicht überall erfüllt werden - "auch wenn es gesetzliche Verbesserungen rund um die Rückverfolgbarkeit gibt".

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