Warum Magnum-Flaschen besser sind

Eine Magnum-Flasche hat die doppelte Menge.
Der Champagner-Hersteller Moët & Chandon's erklärt, warum Sprudel aus der Magnum-Flasche besser schmeckt.

Wer eine Magnum-Flasche kauft, möchte künftig damit nicht nur angeben. Der Sprudel in einer 1,5 Liter großen Flasche schmeckt nämlich auch besser als in einer Flache, die nur 0,75 Liter umfasst.

"Eine Magnum-Flasche zu wählen, sieht nicht nur eindrucksvoll aus, der Champagner reift auch anders", verrät Benoît Gouez, Kellermeister des weltbekannten Champagner-Herstellers Moët & Chandon's im Interview mit The Independent.

"Eine Magnum-Flasche hat zwar doppelt so viel Volumen, aber sie hat den gleichen Flaschenhals wie eine kleine Flasche, deswegen ist der Luftanteil ident. Dadurch reift der Champagner langsamer und über einen längeren Zeitraum, das Resultat sind komplexere und harmonischere Geschmacksnoten."

Laut dem Unternehmen bedeutet das, dass Magnum-Flaschen einen ausgedehnten Reifungsprozess, der abhängig von Flaschengröße und Flüssigkeitsmenge ist – der Wein kann sich komplexer entfalten und schmeckt besser als in kleinen Flaschen. Wenn es allerdings mehr Wein und weniger Raum zwischen Flüssigkeit und Korken im Vergleich zur Flaschenform gibt, kann Oxidation den Wein altern lassen und er schmeckt abgestanden.

Sendung mit der Maus: Was ist Champagner?

Warum Magnum-Flaschen besser sind

Wer an Dekadenz denkt, dem fallen Champagner, Trüffel und Hummer ein. Ein Gläschen teuersten Sprudel zur Hausmannskost? Die Reichen und Schönen würden die Nase rümpfen. Laut Wolfgang Kneidinger, Chef-Sommelier im Wiener Palais Coburg, sollte tatsächlich nicht jeder französische Schaumwein zu feinen Saucen und Süppchen genossen werden: "Auf Trüffel würde ich zu Silvester verzichten, Kaviar passt tatsächlich gut zu Champagner. Die Faustregel, dass zu jenen Gerichten, wo Bier dazupasst, auch Champagner passt, halte ich für plump. Auch wenn es durchaus stimmt, dass beide Getränke wegen ihrer Kohlensäure kräftige Speisen begleiten können." Kneidinger lässt sich lieber von den Trauben leiten:

  1. Blanc de Blanc (Chardonnay-Trauben) passt laut dem Experten wegen seiner Vanille- und Brioche-Noten wunderbar zu Fisch und Kaviar.
  2. Blanc de Noir (Blauburgunder-Trauben) mit seinen würzigen und kantigen Nuancen harmoniert zu Huhn.
  3. Rosé und Lamm sind wie füreinander geschaffen.

Unterschied zu Sekt

Warum Magnum-Flaschen besser sind

Champagner ist ein Schaumwein, der in der französischen Weinbauregion Champagne gekeltert wird. Die Kohlensäure entsteht bei der Gärung in der Flasche. Die Sektproduktion begann in Österreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hierzulande darf nur ein nach der Champagnermethode verarbeiteter Sekt Etikett-Bezeichnungen wie "Flaschengärung" tragen. "Champagner zeichnet sich im Unterschied zu Sekt durch eine Buttrigkeit und Cremigkeit aus. Das Mundgefühl besticht durch Harmonie."

Knallen lassen

Die offizielle Art, die Champagner-Flasche zu öffnen, erfolgt ohne Knall: "Wenn eine Flasche auf einer Party geöffnet wird, dann darf es ruhig laut sein. In diesem Fall geht es um Emotionen. Übrigens darf der Champagner-Flaschenhals auch gesäbelt werden und das ist sicher auch keine leise Prozedur."

Warum Magnum-Flaschen besser sind
Blanc de Noir (Blauburgunder-Trauben) mit seinen würzigen und kantigen Nuancen harmoniert zu Huhn.

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