Salz & Pfeffer: Sacher Eck

Hotel Sacher - Sacher Eck, Wien 1
Roter Samt, Kristall und gutes Essen.

Nicht weniger als sechs verschiedene Lokale beherbergt Wiens wahrscheinlich bekanntestes Hotel, das Sacher, vom Café bis zum Gourmet-Restaurant „Grüne Bar“. Das jüngste Kind dieser Gastro-Armada ist das „Sacher Eck“, 2003 als Tortenverkauf mit Imbiss eröffnet, und dieses jüngste Kind wurde gerade noch einmal verjüngt: Und zwar, indem es einen ersten Stock bekam, der sich in seiner Rotsamtigkeit, mit seinem Kristall-Luster und mit den zahlreichen Bildern historischer Gäste des Hauses Sacher stilistisch an die „Rote Bar“, das gutbürgerliche Restaurant des Hotels, anlehnt. Natürlich aber mit kleineren Tischen, insgesamt erinnert das neue Sacher Eck fast ein bisschen an einen Orient-Express-Speisewagen. Und im Gegensatz zum früheren „Sacher Eck“ kann man hier jetzt auch wirklich essen: etwa die „kulinarische Selektion“, ein Sortiment von sieben salzigen und süßen Happen in einer Art Bento-Box (30,– €) oder ein Tatar vom Damhirsch, so fein faschiert, dass es fast schon eine Creme ist, und mit Preiselbeeren vielleicht ein wenig zu süß abgeschmeckt (20,– €). Die Ochsenschlepp-Essenz hat dafür wirklich Klasse, dunkel und hochkonzentriert, ein absolutes Kraftsuppen-Highlight (10,– €), bei den Hauptspeisen stehen ein paar durchaus appetitliche Optionen zur Wahl, der Zusammenstellung „Wiener Schmankerl“ – Schnitzel, Gulasch und Tafelspitz in kleiner Portion auf einer Etagère serviert – kann man halt nur schwer widerstehen (15,50 €). Alle drei durchaus gut, vor allem der Erdäpfelsalat zum Schnitzel und der Saft zum (zu trockenen) Gulasch, alles aber leider definitiv zu kühl. Das geht besser, vor allem beim Sacher.Sacher Eck, Wien 1, Kärntner Str. 38, Tel: 01/514 56-0, Mo-So 8-1,www.sacher.com

Max.
Küche 26 35
Keller 4 10
Service 15 15
Atmosphäre 12 15
Preis/Wert 13 20
Familie 3 5
73 100

florian.holzer@kurier.at

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