Wo aus Erdäpfelschalen Chips entstehen

Auch die Schale kann noch verwendet werden.
Einem Gastronomen in Bremerhaven gelang es, mehr als 2000 Liter Lebensmittelabfälle in nur einem Jahr einzusparen.

Kartoffelschalen, Brokkoli-Strünke und die Enden von Paradeisern: Was in anderen Hotels im Abfall landet, kommt bei Dominik Flettner auf den Teller. Der Küchenchef des Bremerhavener Atlantic Hotels Sail City versucht seit vier Jahren, Lebensmittel möglichst komplett zu verwerten. „Am Anfang war das schwer“, sagt der 45-Jährige. Doch inzwischen funktioniere es gut. Mehr als 2000 Liter Abfall habe seine Küche im vergangenen Jahr eingespart. Und ständig ist Flettner auf der Suche nach neuen Ideen, um noch mehr Müll zu vermeiden.

Aus Erdäpfel- und Karottenschalen macht der Küchenchef zum Beispiel Chips, mit denen er Salate verziert. „Wenn man das den Leuten erzählt, schauen sie meist ungläubig“, sagt er. Aus Brokkoli-Strünken brät Flettner kleine Gemüseschnitzel, die Enden von Paradeisern werden zu Suppe oder Soße. Auch die Wasserbüffel und Wollschweine aus der Region verwendet Flettner im Ganzen. Fleisch, das sich nicht für Steak und Filet eignet, kommt in Würste, Rouladen, Gulasch oder Suppe.

Wo aus Erdäpfelschalen Chips entstehen
Dominik Flettner, Küchenchef, Tim Oberdieck, Hoteldirektor und Torsten von Borstel, United Against Waste e.V. (von links nach rechts) klärten beim zweiten Bremerhavener Resteessen im ATLANTIC Hotel Sail City auf, wie sich Lebensmittelverschwendung in Großküchen und zuhause vermeiden lässt.

Flettner unterstützt die InitiativeUnited Against Waste, die Fachwissen in Workshops oder individuellen Beratungen vemittelt - etwa auch bei einem "Resteessen".

Durch den achtsamen Umgang mit Lebensmitteln hat sich im Atlantic Hotel Sail City der Abfall pro Gast auf einen Wert zwischen 70 und 81 Gramm reduziert.

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