Wlaschek-Enkelin eröffnet Spelunke am Donaukanal

© Sybille DremelWlaschek-Enkelin Moni eröffnete ihr zweites Lokal.
Moni Wlaschek und ihr Geschäftspartner Werner Helnwein setzen auf Graffiti, Unterwasser-Farben und Frittiertes.
Das Interieur der Spelunke am Donaukanal ist fein durchkonzipiert: Die Gastronomen Moni Wlaschek und Werner Helnwein investierten rund vier Millionen Euro und entschieden sich für eine meterhohe Schallplatten-Wand, gebeizte Holz-Tische und Chesterfield-Couches in Unterwasser-Tönen wie Algengrün und Schlammgrau sowie für große Kupferfässer über der Bar.

© Sybille Dremel/Spelunke
Für die Gestaltung der riesigen Wände im ehemaligen Wiener Wohnen-Geschäftslokal war Graffiti-Künstler
Akira Sakurai verantwortlich, der mit
Helnwein in die Schule gegangen ist. Er wählte eine spezielle Drucktechnik, die auf die Betonwände aufgebracht wird und eine reliefartige Struktur in Graffiti-Optik hinterlässt. Motiv: harte Burschen, Seemänner, Taucher – Szenen aus einer Hamburger
Spelunke oder aus der Unterwasserwelt.

© Lisa Hetzmannseder
Ihr erstes
Restaurant liegt idyllisch am Wasser – im Winter brauchen sie allerdings viel weniger Personal als im Sommer, da die Fläche um rund zwei Drittel schrumpfen muss, wenn die Temperaturen sinken und niemand mehr auf der riesigen Terrasse sitzen kann. Die Rede ist vom gehobenen
Restaurant Klee am Hanslteich am Rande des
Wienerwalds in
Hernals:
Wlaschek und ihr Geschäftspartner
Helnwein suchten eine Lösung, wie sie ihr Personal im Winter weiter beschäftigen könnten: "So kamen wir auf die Idee, ein zweites Lokal zu eröffnen, das das ganze Jahr geöffnet hat. Wir haben uns Synergie-Effekte erhofft, natürlich auch in der Buchhaltung und
Logistik", erzählt
Helnwein im Interview mit dem KURIER. Jetzt, nach der Eröffnung ihres zweiten Lokals, kommen allerdings die ersten Zweifel, ob die Eröffnung tatsächlich Erleichterungen in den Wintermonaten bringt.
Helnwein grinst: "Aber das soll auch gar nicht mehr im Vordergrund stehen: Wir wollten eine richtige
Hafenkneipe in der Stadt für uns – uns war die Gestaltung des Lokals besonders wichtig, dann erst kam die Speisekarte."
Mac'n'Cheese trifft auf Steckerlfisch

© Spelunke/Sybille Dremel
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Trotz viel Lobes für die Gestaltung des Lokals gibt es bei der Speisekarten-Gestaltung durchaus Luft nach oben: Küchenchef
Alexander Pochlatko setzt zwar auf maritime Speisen wie Oktopus (22,50 Euro), der besonders zart aufgetisch wird, und sein Signature Dish, eine geräucherte Makrele (17,50 Euro), allerdings finden sich auf der Speisekarte auch österreichische Klassiker wie Käsespätzle (12,50 Euro) oder Schweinsbraten (29 Euro für zwei Personen), der leider etwas nackt, also ohne typische Kruste serviert wird. Die traditionellen Speisen wirken zudem etwas verloren im Vergleich zu Trend-Gerichten wie vegane Spaghetti Bolognese (13,50 Euro), Süsskartoffelpommes (4,50 Euro) oder Mac'n'Cheese (4 Euro, Anm.: macaroni and cheese).

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Warum es ausgerechnet eine Makrele sein muss und kein heimischer Süßwasserfisch, beantwortet
Pochlatko mit dem einzigartigen Geschmack des Fisches: "Das Fleisch der Markele ist besonders fett und ein Klassiker bei Steckerlfisch. Zuerst räuchern wir den Fisch im Kombidampfgarer, anschließend wird er gegrillt."

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Neben einer umfangreichen Dessert-Karte wird jeden Tag diePâtisserie-Vitrine gefüllt. Übrigens handelt es sich bei der Speisekarte noch nicht um die Endfassung,
Helnwein: "Wir wollen abwarten, welche Speisen besonders gut ankommen oder wollen auch auf Gästekritik reagieren." Für das hochprozentige Wohl der Gäste sorgt
Marcus Philipp, Finalist der "Diago World Class 2017" und Österreich-Sieger. Nach den ersten Wochen möchte das
Restaurant mit einem Frühstücksangebot starten.
Info: Spelunke, Taborstraße 1, 1020 Wien, Montag bis Sonntag 11 bis 2 Uhr, ab 20.11.2017 8 bis 2 (Küche 11 bis 23:30 Uhr)
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