La Veranda

La Veranda
Florian Holzers wöchentliche Restaurantkritik aus dem Freizeit-Kurier

Schon 2012 eröffneten viele Hotel-Restaurants in Wien, und dieser Trend wird sich aller Voraussicht nach 2013 fortsetzen. Das erste im Rennen, ist das „La Veranda“ im neuen, luxuriösen Boutique-Hotel „Sans Souci“. Den oft gemachten Fehler, im Frühstücksraum abendliches Dinner zu servieren, machten die Gestalter hier jedenfalls nicht: eigener Eingang, eine großzügige Bar, in der sechs verschiedene Champagner auf Eis liegen, und ein verhältnismäßig prunkvolles Ambiente vermitteln einen durchaus souveränen Eindruck.

Und auch die Küche bleibt nicht auf dem gewohnt langweiligen Niveau von Hotelrestaurants, Küchenchef René Pichler (davor Sacher) legt sich hier – was Kreationen und Komplikationen anbelangt – ordentlich ins Zeug. Hin und wieder fast ein bisschen zu viel.

Von zwei fünfgängigen Menüs (75/80 €) ist eines einer Farbe gewidmet (derzeit gerade weiß), Burrata etwa klang zwar nicht besonders exaltiert, war dank gebackenen Bittersalates aber ein Volltreffer (14 €), bei der Mandelsuppe mit scharfer Orangenschnitte (10 €) oder den Gnocchi von der französischen Edel-Kartoffel La Ratte mit Ei, Trüffelschaum und Trüffel (18 €) ist noch Luft nach oben. Erstklassig dafür der bretonische Seeteufel mit Lebkuchen (27 €) und auch der auf der Zunge schmelzende Damhirsch mit Birnenstrudel und Szechuanpfeffer (27 €).

Eine sehr ambitionierte Küchenlinie ohne Anbiederung an die Wiener Küche, ein paar Schäumchen weniger würden auch nicht stören.

La Veranda, Wien 7, Museumstraße 1/ Burgg. 2,
T 01/522 25 20,
Mo-So 11.30-24,

www.sanssouci-wien.com

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