Johann Lafer: Sacher-Torte im Glas

Lafer
Die berühmteste österreichische Schokomasse schmeckt auch in anderen Formen.

Das Originalrezept wird ja im Wiener Traditionsrestaurant seit 1892 streng gehütet. Der Überlieferung nach ist die Schokoladen-Torte aber noch älter. Franz Sacher soll sie 1832 als Kochlehrling beim Fürsten Metternich erfunden haben. Unzählige Patissiers und Köche haben seither getüftelt und zahlreiche Rezepte für flaumig-saftige Schokoladetorten entwickelt.

Gleich ist ihnen allen, dass die Masse gut gelockert werden muss, damit sie später im Backrohr richtig gut aufgeht. Das wird bei unseren beiden Rezepten durch das getrennte Aufschlagen von Eiweiß und Eigelb mit Zucker erreicht. Bei Letzterem spricht der Küchen-Experte übrigens von einer "Schaummasse".

Die schokoladige Masse aber weder auf eine bestimmte Rezeptur, noch auf die klassische, runde Tortenform angewiesen. Denn schließlich isst auch das Auge mit. Sorgen Sie doch einmal für ein geschmackliches Aha-Erlebnis und überraschen Sie Ihre Gäste mit unseren heutigen Variationen in Form von Schoko-Würfeln im Glas und als Roulade.

Tipp

Stechen Sie gegen Ende der Backzeit mit einer Backnadel in die Sachermasse. Wenn daran kein Teig mehr haften bleibt, ist sie fertig gebacken.

Bei der Zubereitung der Glasur darauf achten, dass sie nicht zu heiß gerät, sonst wird sie nach dem Erkalten stumpf statt glänzend.

Die Glasur zügig über Torte oder Roulade gießen, am besten mit einem Schöpfer.

Eine Sachermasse kann vor dem Verzehr ruhig einige Stunden durchziehen.

Backofen vorheizen (160 C), Springform mit Butter einfetten. Schokolade mit Zucker und Butter über einem heißen Wasserbad schmelzen und beiseite stellen. Die Eier nach und nach unter die Schoko-Butter-Mischung rühren, Salz, Mehl und Backpulver unterheben. Masse in Form füllen, 20–25 Min. backen und auf ein Kuchengitter stürzen.

Marillen waschen, halbieren oder dritteln und entsteinen. Mit Gelierzucker und Zitronensaft unter Rühren sprudelnd kochen, dann abkühlen lassen.

Aus Butter, Schokolade, Obers, Zucker und Wasser einen Überzug bereiten (Wasserbad), Creme etwas abkühlen lassen.

Schokokuchen in 2 x 2 cm große Würfel schneiden und in Gläser geben. Rum und Staubzucker verrühren und darüber träufeln, Marillen darauf verteilen. Obers halbsteif schlagen und glattstreichen. Die Gläser bis zum Rand mit Schokocreme füllen.

Backofen vorheizen (200 C), Schokolade fein raspeln, Eier trennen und Eiweiß mit Salz und der Hälfte des Zuckers steif schlagen.

Eigelb mit restlichem Zucker schaumig schlagen. Mehl, Kakaopulver und Stärke darübersieben, geraspelte Schokolade dazugeben und mit einem Drittel des Eischnees sanft verrühren. Restlichen Eischnee behutsam unterheben. Den Teig ca. 1 cm dick auf ein Backblech (mit Backpapier) streichen und ca. 10 Min. backen (mittlere Schiene).

In der Zwischenzeit Marmelade aufkochen, Marillengeist und Zucker verrühren.

Fertig gebackenes Biskuit auf ein mit Staubzucker bestreutes Küchentuch stürzen, Backpapier abziehen. Sofort mit Marillengeist beträufeln und gleichmäßig mit der Marmelade bestreichen. Biskuitrolle mithilfe des Küchentuchs einrollen.

Aus Butter, Schokolade, Obers, Zucker und Wasser einen Überzug bereiten (im Wasserbad) und etwas abkühlen lassen. Die Roulade gleichmäßig damit bestreichen, mindestens 1 Std. kühlstellen und mit den Schokotafeln dekorieren.

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