In der Marktwirtschaft kochen Flüchtlinge auf

In der Marktwirtschaft kochen Flüchtlinge auf
In einem Wiener Restaurant kochen syrische Flüchtlinge auf – der Wirt und seine Gäste sind begeistert.
Von Uwe Mauch

David Kreytenberg, der geschäftsführende Wirt im Restaurant Die Liebe in der Marktwirtschaft ist beeindruckt und begeistert: "Die haben so wahnsinnig viel positive Energie."

Die. Sind seine neuen Köche und Köchinnen. Zazun, Abed, Idris, Farhad, Joo Borhan und Adel. Alle sind anerkannte Flüchtlinge aus Syrien, alle konnten sich bei einem Casting für die Initiative "Nächstenliebe in der Marktwirtschaft" empfehlen. Alle kochen seit Anfang des Jahres abends in Kreytenbergs Lokal. Und gewannen mit ihrem syrischen Spezialitäten-Menü auch die Gunst der kritischen Gäste.

"Wir bezahlen sie fair und helfen bei der Vermittlung von Deutschkursen", erzählt der rundum zufriedene Liebe-Wirt. Doch schon nach wenigen Tagen kann er hinzufügen: "Am besten lernen sie bei uns in der Küche Deutsch. Es ist ganz unglaublich, wie schnell das geht. Man kann ihnen bei ihren Fortschritten zusehen wie einem Kind beim Wachsen."

Neues Restaurant für syrische Köche

Auch ein Grund, warum Kreytenberg das Nächstenliebe-Kochen in der "Liebe" vorläufig bis Ende Februar verlängert hat. Außerdem wartet er im Gespräch mit dem KURIER mit einer weiteren Neuigkeit auf: "Am 1. Mai wollen Martin Rohla und ich ein neues Restaurant im ersten Bezirk eröffnen." Dort sollen die jungen syrischen Köche gemeinsam mit erfahrenem hiesigen Personal einen fixen Arbeitsplatz finden und zusätzlich am Umsatz beteiligt werden.

"Ich bin mit ihrer Einstellung sehr zufrieden", erklärt Kreytenberg. Die Arbeit in der Küche sei beinhart, und doch sind die jungen Köche guter Dinge. Ihre Freude an der Arbeit kommt nicht von ungefähr. "Inzwischen wissen wir, was sie alles erlebt haben. Da wird manches hier relativ." Anderen Unternehmern kann er guten Gewissens zur Nachahmung raten.

Das Menü (um 19,50 €) umfasst: Vorspeisen-Variation mit Kibbeh (Knödel aus Bulgur und Faschiertem), Fattoush (Salat mit frittiertem dünnen Fladenbrot), Falafel, Humus und Taboulée (Bulgursalat) sowie Hauptspeise. Entweder Freekeh (Lammfleisch mit grünem Bulgur) oder Shakriya (Erdäpfel in Joghurtsauce und grünem Bulgur).

Kommentare