Floß

Floß
Die wöchentliche Restaurantkritik von Florian Holzer aus dem Freizeit-KURIER.

Peter Zinter im Motto am Fluss, Alexander Mayer im Vincent, Thomas Göls im Hill, Stefan Grassl in der Guesthouse Brasserie – man kann nicht sagen, dass es in Wiens Restaurant-Szene gerade langweilig zugehen würde. Eine der interessantesten Neubesetzungen erfuhr aber gerade das vor drei Jahren eröffnete und seither ein wenig unauffällige Floß am Börseplatz: Hier begannen nämlich gleich zwei hochinteressante junge Köche ihr Werk, einerseits Alois Traint, 20 Jahre lang Sous-Chef von Christian Domschitz, andererseits Ruben Brunhart, der zuletzt im kleinen „Die Serviette“ kochte und davor Chef im „Ruben’s“ im Palais Liechtenstein war. Als gleichberechtigtes Team stecken sich die beiden ein hohes Ziel, nämlich die Wiener Küche auf ein Niveau zu heben, wo sie schon lange (sagen wir: seit Gerers Korso) nicht mehr war. Das heißt, einerseits kochen sie ein intensives Kalbsbeuschel mit purem Gulasch-Extrakt, Wachtel-Spiegelei und gebratener Knödelmasse, dass man’s gar nicht glauben mag (15,70 €), hinreißende gefüllte Mini-Paprika mit zwei verschiedenen Paradeis-Fonds und Speck-Tarhonya (15,80 €) oder die beste Rindsuppe seit Langem (mit Marknockerl und Kalbsleber-Serviettenknödel, 4,90 €). Andererseits Kreationen wie Seesaiblingsfilet auf gebratenem Salat, Erbsen-Creme und Safran-Buttersauce (21,20 €). Großartig. Und mit etwas Glück bekommt man zum Mittagsmenü (2gg 11,90, 3gg 13,90 €) das eine oder andere neue Gericht, das die beiden gerade ausprobieren. Sehr heißer Tipp.

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