Bologna: Wo Feinschmecker auf ihre Kosten kommen

Symbolbild
Der neue Gastronomiepark zeigt die Lebensmittelproduktion vom Acker bis zum Teller. Erwartet werden bis zu sechs Millionen Besucher.

Italien will sich immer mehr als Feinschmecker-Paradies profilieren. Auf einem 80.000 Quadratmeter großen Gelände in Bologna wird kommende Woche Fico Eataly World, eine Art "Disneyland" für Gourmets in Betrieb genommen. Hier wollen Italo-Unternehmen das Beste aus ihrer Lebensmittelproduktion offerieren.

Auf 20 Hektar, ein Drittel davon im Freien, erstreckt sich der Gastronomiepark, der ein Vergnügungstempel mit Bildungsanspruch sein will und am 15. November vom italienischen Premier Paolo Gentiloni eröffnet wird. Ziel ist es, die komplette Lebensmittelkette unter einem Dach zu vereinen - von Ackerbau und Viehzucht über die Verarbeitung und Herstellung bis zur Gastronomie und dem Verkauf.

Kühe melken & Oliven ernten

Felder und Beete, darunter Weinberge und Olivenhaine, wurden angelegt, bis zu 200 Nutztiere sollen auf dem Areal untergebracht werden. Besucher können selber Getreide, Oliven und Weintrauben ernten, Kühe melken und bei der Herstellung von Mozzarella helfen oder zusehen, wie Pasta, Tagliatelle und Ravioli entstehen. Sechs multimediale Themenräume befassen sich mit der Landwirtschaft, der Ernährung und der umweltbewussten Agrarproduktion. An Wochentagen sollen Schulklassen angelockt werden.

Anschließend können Besucher in 16 Restaurants, an zehn Kiosken und in fünf Cafes speisen und ihre Lieblingsprodukte kaufen. Daneben gibt es ein Kongresszentrum für bis zu 1.000 Personen. In eineinhalb Jahren soll noch ein Hotel entstehen. Mit sechs Millionen Besuchern pro Jahr wird gerechnet, zwei Millionen von ihnen sollen aus der Region kommen. Der Park wird 700 Personen direkt und 3.000 weitere im Zulieferbereich beschäftigen. Kolportiert wird, dass ein Jahresumsatz von 90 Millionen Euro generiert werden soll.

Genuss bei kostenlosem Eintritt

Auf 60.000 Quadratmetern sind 40 Hersteller italienischer Lebensmittel angesiedelt, unter ihnen Branchen-Schwergewichte wie der Milchhersteller Granarolo, der Parmesanproduzent Parmigiano Reggiano, der Kaffeeröster Lavazza, Eismaschinenproduzent Carpigiani und der Süßwarenhersteller Balocco, aber auch kleinere Familienbetriebe. Außerdem sind lokale Produzenten und Start-up-Unternehmen dabei. Der Eintritt zu "Fico Eataly" ist gratis.

100 Millionen Euro haben die Stadt Bologna und Größen der italienischen Gastronomiewirtschaft in das Projekt investiert. 40 Millionen Euro kommen von Oscar Farinetti, Eigentümer von Eataly und Investoren wie die Coop-Supermärkte der Region Emilia-Romagna. Insgesamt sind rund 2.000 Firmen an der Realisierung des Themenparks beteiligt.

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