Der letzte Wille von Paul Bocuse

Starkoch Paul Bocuse wünschte sich einfache Beisetzung.

Jerome Bocuse, Sohn des verstorbenen französischen Starkochs Paul Bocuse, lehnt eine nationale Trauerfeier für seinen Vater ab. Sein Vater habe "keine Huldigung, keine Zeremonie, keine Blumen und keinen Kranz" gewollt, sagte der Sohn dem Sender RTL. Vielmehr habe sein Vater den Wunsch nach einer einfachen Beisetzung geäußert. "Etwas anderes passt nicht zu seiner Persönlichkeit", sagte Paul Bocuse.

Der letzte Wille von Paul Bocuse
Lyon, France - September 25, 2015: Facade of the restaurant Paul Bocuse. Paul Bocuse, 3 stars at the Michelin guide, is a french chef based in Lyon who is famous for the high quality of his restaurant

Der Verband der Spitzenköche aus Lyon hatte Staatschef Emmanuel Macron aufgerufen, eine nationale Würdigung für Bocuse zu organisieren. Der "Papst" der französischen Spitzengastronomie war am Samstag im Alter von 91 Jahren gestorben. Er wird am Freitag in Lyon beigesetzt, wo er bis zuletzt ein Restaurant leitete.

Er prägte ganze Generationen von Köchen durch seinen unnachahmlichen Stil. Jetzt ist der legendäre französische Spitzenkoch Paul Bocuse ist tot. Der "Jahrhundertkoch" starb im Alter von 91 Jahren, wie Frankreichs Innenminister Gerard Collomb am Samstag auf Twitter mitteilte. "Der Gastronomiepapst hat uns verlassen", twitterte der langjährige Bürgermeister von Lyon, von wo aus Bocuse ein wahres Küchenimperium geschaffen hatte.

Vertreter der "Nouvelle Cuisine"

Nicht nur sein Stil – er galt als einer der Väter der "Nouvelle Cuisine" – war prägend für Köche und Genießer. Damals hatten sich junge Köche aufgemacht, die etwas behäbig gewordene französische Küche zu entstauben. Ihr Credo gilt noch immer: Einfachheit, gutes Handwerk und regionale Zutaten. Paul Bocuse schaffte auch etwas, das wenige Spitzenköche schafften. Sein Restaurant L’Auberge du Pont de Collonges wurde seit 1965 ohne Unterbrechung mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Von Gault&Millau erhielt er den Titel "Koch des Jahrhunderts" und auch als "Gastronomie-Papst" wurde er tituliert.

Witzigmann "tief betrübt"

Zu seinen Schülern zählte auch Tief betrübt hat sich Starkoch Eckart Witzigmann über den Tod seines französischen Mentors Paul Bocuse gezeigt. "Es tut mir das Herz weh", sagte der Gastronom am Samstag in Kitzbühel am Rande des Hahnenkamm-Skirennens. "Es ist ein riesiger Verlust für die Gastronomie." Bocuse habe vorgezeigt, wie man als Koch Gäste vorbildlich betreut, von der persönlichen Begrüßung bis zur Verabschiedung. "Paul war ein Gastgeber, wie er sein soll", sagte der Österreicher Witzigmann (76). "Das habe ich bei Paul gelernt."

In den späten 60er-Jahren durfte Witzigmann eine Zeit lang in Bocuses Küchenteam arbeiten. Er sei damit wohl einer der ersten nicht französisch sprechenden Köche in der Brigade des Meisters gewesen, sagte Witzigmann. Der französische Spitzenkoch Paul Bocuse starb am Samstag im Alter von 91 Jahren.

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