Capri-Sonne muss Capri-Sonne bleiben

Hans-Peter Wild mit dem weltbekannten Trinkpackerl.
In Deutschland gibt es Aufregung um die Umbenennung des weltbekannten Saftpackerl von Capri-Sonne auf Capri-Sun.

Seitdem die deutschen SiSi-Werke in Eppelheim (Baden-Württemberg) Anfang der Woche bekannt gaben, den charakteristischen Folienbeutel von Capri-Sonne auf Capri-Sun umzubennen, reißt die Kritik von Konsumenten nicht ab. Das Unternehmen zeigte bisher keine Einsicht und will den deutschen Kunden nicht entgegen kommen: "Wir verstehen jeden Fan, auch uns ist dieser Schritt nicht leicht gefallen. Aber er ist notwendig", hatte Unternehmenssprecherin Julia Savas-Butz der Deutschen Presse-Agentur bei der Bekanntgabe der Umbenennung erklärt.

Capri-Sonne muss Capri-Sonne bleiben
Bayern/ Zwei Packungen des Getraenks "Capri-Sonne" stehen am Freitag (20.07.12) in Muenchen fuer eine Fotoillustration nebeneinander. Die Bremer Polizei ermittelt wegen eines vergifteten Getraenks. Ein Bremer Ehepaar war nach dem Verzehr ins Krankenhaus gebracht worden, wie eine Polizeisprecherin am Freitag sagte. Das vor allem bei Kindern beliebte Getraenk sei nachweislich vergiftet worden. Die Ermittler gehen von einem Einzelfall aus. Nach Angaben des Herstellers der Capri-Sonne kann ein Produktionsfehler ausgeschlossen werden. Die Firma geht von einer kriminellen Manipulation mit einer schadstoffhaltigen Fluessigkeit aus. Der Hersteller fordert Verbraucher auf, beim Kauf von wiederverschliessbaren Capri-Sonne-Beuteln auf einen unverletzten Originalverschluss zu achten. (zu dapd-Text) Foto: Lennart Preiss/dapd
Sieben Milliarden Trinkpackerl verkauft das deutsche Unternehmen in 100 Länder pro Jahr. Das Getränk wurde in den 1960er Jahren vom Heidelberger Unternehmer Rudolf Wild entwickelt: Der Namen zielte damals auf den Jetset ab – die Insel im Golf von Neapel gehörte in den 50ern und 60ern zu den beliebtesten Destinationen unter der zahlungskräftigen Gesellschaft.

Außerhalb Deutschlands trägt der Orangensaft bereits die englische Bezeichnung Capri-Sun. "Die Vereinheitlichung des Namens ist eine logische Konsequenz. Verbraucher sind weltweit unterwegs, Sprachbarrieren schwinden, Kommunikation geht über Grenzen hinweg", sagte Savas-Butz. Die Umstellung soll Mitte 2017 abgeschlossen sein.

Deutsche Markenrechtler gehen davon aus, dass Konsumenten in der Bundesrepublik das bekannte Produkt wohl auch weiterhin beim alten Namen nennen werden.

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