Der Kultwinzer aus Italien
Der Mann sieht aus wie eine Mischung aus Yves Saint-Laurent und Marcello Mastroianni. Mit letzterem teilt er sich auch den Geburtsort. Andrea Franchettis Familie war nicht arm. Er konnte sich am Anfang seines Berufslebens ohne viel Existenzprobleme dem widmen, was er am liebsten machte. Es ging ihm um Wein.
Der Kontakt zu den Franzosen war für den oenophilen Italiener wichtig. Denn sie zeigten ihm, wie man mit den Bordaux-Weinsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet franc und Petit Verdot umgeht. Vor zwanzig Jahren gründete Franchetti im Niemandsland in der südlichen Toskana die Tenuta di Trinoro.
Weinstöcke der besten Herkunft aus Bordeaux wurden geplanzt. Auf den ortsüblichen Sangiovese wurde verzichtet. Der Ausbau erfolgt in kleinen französischen Eichen-Fässern. Jede Parzelle wird einzeln geerntet und in kleinen Tanks vergoren. Obwohl es in diesem Teil der Toskana sehr heiß ist, behalten die Weine ihre Balance. Die Höhe, in der die Rebstöcke gepflanzt wurden, macht es aus.
Der reinsortige Merlot der Tenuta di Trinoro steht etwa in Qualität dem berühmten Masseto wenig nach, sagen Weinkenner. Ein Kompliment.
Der Vulkan ist bekannterweise immer noch aktiv. Erst vor kurzem wurde ein Skilift ganz in der Nähe der Weingärten von der Lava zerstört.
Das Weingut Passopisciaro liefert einen sehr guten Chardonnay und zwei Rotweine, die entfernt an rote Burgunder erinnern, beide aus autochthonen Sorten.
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