Am Herd mit Herbert Prohaska

Am Herd mit Herbert Prohaska
Der Ausnahmekicker und engagierte Familienmensch redet gern über gutes Essen, kocht gern und genießt am liebsten in großen Runden.

An einem Novembertag treffe ich Herbert Prohaska in der Gastwirtschaft Floh in Langenlebarn. Der Zeitpunkt spielt deswegen eine Rolle, weil dem einen oder anderen Leser vielleicht das Oberlippen-Bärtchen meines Kochgastes auffällt, das zum jetzigen Zeitpunkt schon wieder ab sein dürfte. „Movember“ heißt die Initiative, für die Hunderttausende Männer alljährlich im Monat November ihre Barthaare sprießen lassen. Sogar Josef Floh, der Wirt. Ihn und den Schneckerl verbinden schon allerhand kuriose Erlebnisse, einst durfte Prohaska sogar die Scheibe der Eingangstür mit einem Fußball einschießen. Daran ist derzeit nicht zu denken, wurde das Lokal doch im vergangenen Sommer rundumerneuert.

Prohaska fühlt sich in der großen Küche sichtlich wohl. Vongole dürfen hier nur ausnahmsweise rein, der Floh verkocht ansonsten nur regionale Produkte, sogar Olivenöl sucht man vergeblich. Prohaska schneidet den Weingartenknoblauch und hackt die Chilischote. „Normalerweise macht das meine Tochter“. Schwiegermutter, Ehefrau, Töchter, alle kochen super. Er selbst liebt es, am Naschmarkt Fisch zu kaufen, und gerne, aber nur ab und zu, stellt er sich auch selbst an den Herd. Dabei wichtig: „Nur kein Zeitdruck!“ Die Muscheln sind ruck-zuck fertig, wir verspeisen sie in der alten Wirtshausstube. „Das ist so eine Speise, die ich wirklich sehr, sehr gern mag.“ Essen und übers Essen reden, das kann man gut mit dem Genussmenschen Prohaska. Kaum haben wir die letzte Muschel geschluckt, kommt ein Gast an den Tisch. „Bitte um ein Autogramm, fürs Enkerl, zum Geburtstag.“

Fünf Fragen an Herbert Prohaska

Gibt es einen prägenden Geschmack aus Ihrer Kindheit? Der Geruch von Schnitzeln und Schweinsbraten
am Sonntag zu Mittag auf der Straße.
Was würden Sie nie essen? Schlangen, Heuschrecken und so.
Welche Küche der Welt ist Ihnen am liebsten? Die italienische.
Ihr größtes kulinarisches Missgeschick? Habe für
eine größere Runde Ochsenschlepp gekocht und damit
zu spät angefangen. Ist einfach nicht weich geworden.
Gibt es eine Speise, die Sie trösten kann? Jedes gute Essen.

Spaghetti Vongole

1 kg
frische Vongole
5 kleine Knoblauchzehen
ein Stück Chili
Olivenöl
Weißwein
Gemüsesuppe
Petersilie
400 g Spaghetti
Salz

Muscheln in eine Schüssel geben, in die Abwasch stellen und kaltes Wasser durchfließen lassen. Nudeln kochen. Knoblauch schälen und hacken, Chili klein schneiden. Einen Schuss Öl in einer Pfanne erhitzen, Knoblauch und Chili darin anschwitzen. Mit ca. 1/8 . Wein ablöschen, ca. 1/8 l Suppe zugießen. Muscheln aussortieren – geöffnete wegwerfen – ungeöffnete in die Pfanne geben, Deckel drauf, ca. 5 Minuten garen. Nudeln abgießen, mit den Muscheln vermischen, Petersilie drüberstreuen. Mit Weißbrot essen.
 

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