Amerikanerin ist beste Köchin der Welt

Dominique Crenn war vor kurzem zu Gast in Österreich.
Starköchin Dominique Crenn wurde zur weltbesten Köchin gekürt.

Die gebürtige Französin Dominque Crenn ist zur "besten Köchin der Welt" gekürt worden. Es sei eine Ehre den Preis des britischen Magazins Restaurant zu erhalten, denn viele der Preisträger hätten sie für ihre Kreationen inspiriert, erklärte die 51-Jährige am Mittwoch. Der renommierte Preis wird im Juni in New York vergeben.

Die Jury erklärte die Wahl unter anderem mit ihrer "Leidenschaft für lokale Produkte, Nachhaltigkeit und ihrem Engagement für den Beruf".

Vor wenigen Wochen gastierte Crenn in Salzburg, der KURIER interviewte sie über ihre Karriere:

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Ein strahlendes Lächeln, ein tätowierter Unterarm und zwei Sterne im Gepäck. Als erster weiblicher Küchenchef in den USA wurde Dominique Crenn mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Wenige Frauen weltweit haben sich so weit an die Spitze gekocht: "Es geht um die Bestimmung und den Glauben, dass wir als Frauen wertvoll sind. Klar, war ich schon mit Sexismus konfrontiert, aber ich weise jeden ignoranten Menschen auf seine sexistischen Aussagen hin."

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Geboren und aufgewachsen ist die 50-Jährige in Frankreich, wie Franzosen gerne betonen. Sie selbst bezeichnet sich als Autodidaktin – erst nach ihrem Umzug nach San Francisco Ende der Achtziger erlernte sie das Handwerk. Ihr früh verstorbener Vater war ein französischer Politiker und Maler, dessen bester Freund ein Restaurantkritiker: "Die Erinnerungen an meine Kindheit sind, dass ich die Kellner und das Getümmel in den Gourmettempeln so gerne beobachtet habe. Es war wie eine Symphonie und ein Tanz zugleich. Einfach schön."

Gastspiel in Österreich

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Seit wenigen Tagen gastiert die Sterneköchin im Salzburger Restaurant Ikarus im Hangar-7 – am 17.3. gibt sie in einer TV-Doku Einblicke in ihr Leben. Mit der österreichischen Küche hatte die Französin bisher keine Berührungspunkte, wie sie in einem Interview mit dem KURIER erzählt.

Wie viel Europa steckt aber noch in ihr? "Meine Seele ist französisch, aber in mir steckt die ganze Welt der Diversität. Vielleicht stimmt das Stereotyp, dass Amerikaner für Junkfood und Softdrinks stehen, für den Mittleren Westen. Aber das ganze Land hat ein großes, kulinarisches Erbe und San Francisco ist eine der besten Destinationen für Gourmets."

"Es ist furchtbar: In den USA zerstört die konventionelle Landwirtschaft unseren Planeten."

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In der Westküsten-Stadt betreibt die Köchin das "Atelier Crenn", ihr Konzept: Für jedes ihrer Menüs kreiert sie ein passendes Gedicht. Aus ethischen Gründen findet sich kaum Fleisch auf ihrer Karte: "Ich liebe Gemüse und Meeresfrüchte, weil meine Eltern aus der Bretagne kommen und ich viel Zeit dort verbracht habe. Fleisch sollte nicht täglich gegessen werden. Es ist furchtbar: In den USA zerstört die konventionelle Landwirtschaft unseren Planeten."

Tatenlos will Crenn das nicht akzeptieren und meint lächelnd: "Ich will die Welt retten. Essen ist das Herz der Gesellschaft, deswegen werde ich bald Baby-Nahrung herstellen. Der erste Löffel für ein Kind entscheidet, was es in der Zukunft essen wird."

Doku-Tipp im TV: Jedes Monat ist ein Spitzenkoch zu Gast im Salzburger "Hangar-7". Ab Donnerstag, 17. März, startet auf ServusTV um 21:15 Uhr die neue Doku-Reihe "Die besten Köche der Welt – Zu Gast im Ikarus". Den Auftakt macht US-Spitzenköchin Dominique Crenn. Jede Folge gliedert sich in drei Teile: Zuerst lernt der Zuseher die Heimat des Gastkochs kennen. Der zweite Teil zeigt die Erlebnisse im "Hangar-7", wo seine Gerichte von Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann bewertet werden. Der dritte Teil widmet sich der interkulturellen Begegnung.

Info: Ikarus, Hangar-7, Wilhelm-Spazier-Straße 7a, 5020 Salzburg, Öffnungszeiten: 12 bis 14 Uhr und 19 bis 22 Uhr

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