Nana Nanana - das Musical

"Eine charmant-turbulente Musikkomödie" lässt das Schlimmste befürchten.

Womit hat es begonnen? Vermutlich mit dem Queen-Musical „We Will Rock You“, in welchem eine Gitarre mit Superkräften zuerst den Rock ’n’ Roll und dann die Welt vor der „Gaga-Musik“ rettet. Das Stück war ein Riesenhit, mit furchtbaren Folgen: Denn nicht nur, dass das Genre des Musicals – ein schrecklicher Irrtum der Musikgeschichte – nicht ausstarb, brachen bald alle Dämme: ABBA-, Beatles-, Sting-, Falco-, Udo-Lindenberg-, Udo-Jürgens-Musicals (zum Glück haben Udo Proksch, Udo Lattek und Udo Kier keine Lieder geschrieben). Zu befürchten sind außerdem Status-Quo-, David-Guetta- und Slayer-Musicals. Noch etwa 400-mal schlafen, dann kommt „I Am From Austria“, das Rainhard-Fendrich-Musical (kein Witz). Es wird laut Ankündigung eine „charmant-turbulente Musikkomödie“, was das Schlimmste befürchten lässt.

Was kommt als Nächstes? Vermutlich das Wolfgang-Ambros-Musical „Zwickts mi“, in dem ein Mann seine Mitmenschen darum bittet, ihn zu zwicken. Oder das Hansi-Hinterseer-Musical „Wenn man sich lieb hat“, in dem ein Mann und seine Moonboots ihren Friseur aus den Händen radikaler Stubaitaler Separatisten befreien und im letzten Moment die Entführung des Sessellifts Hahnenkamm II nach Kuba verhindern. Oder das STS-Musical „Überdosis Gfüh’“, in dem drei Steirer Fürstenfeld zum Umschlagplatz für illegale Dialektschnulzen machen – die Folgen sind furchtbar, die Abhängigen rutschen in die Kriminalität, tragen Schnurrbärte mit Minipli und schrecken auch vor Lagerfeuergitarren-Missbrauch nicht zurück. Oder das Opus-Musical „Nana Nanana“, das davon erzählt, was passieren kann, wenn man den Text vergisst.

Falls Andreas Gabalier anfragt, ob er heuer auch ein Musical schreiben soll – nein, wegen mir muss es nicht sein. Reden wir 2058 noch einmal.

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