Vorderer Haubenkochnasenweinhüttenkogel

Wir essen nicht so gerne Hauben, schon gar nicht auf Skihütten.

Interessant beim Skifahren ist ja auch die Namensgebung der Örtlichkeiten. Die Berge heißen immer irgendwas mit „-spitz“, „-kar“, „-joch“, „-kopf“ oder „-kogel“. Man unterscheidet dann noch zwischen „Vorderer“ und „Hinterer“ sowie zwischen „Hoher“ und „Niederer“. Handelt es sich um einen Lift, wird einfach das Wort „Bahn“ angehängt. Im Fall einer Hütte fügt man dann noch das Wort „Hütte“ an. Und so sitzt man dann in der Sonne, wird mit Gabalier kontaminiert und verzehrt ein „Hoherspitzkarjochkogelbahnhüttenschnitzel“ um 45 Euro, wobei es dafür das einzige Schnitzel in den südwestlichen Spitzkopftauern ist, zu dem man in Skiform zugeschnittene Pommes kriegt.

Wir können uns diese Hüttennamen unmöglich merken, also heißen die Hütten bei uns „Spaghetti-Hütte“, „Austropop-Hütte“, „Hütte mit den Riesenschnitzeln“, „Hütte, wo uns einmal bei minus 20 Grad das Skiwasser zugefroren ist“ und „Hütte, wo der Papa zuerst meinen Kakao ausgetrunken und dann Brechdurchfall bekommen hat“.

Auf unserer Lieblingshütte, der „Katzenhütte“, traf ich einmal zufällig Christian S., der früher auf dieser Seite so wunderbare Texte über seinen Hund B. schrieb. Meine Tochter und ich verschlangen eine riesige Portion Spaghetti und streichelten den noch riesigeren Kater Felix, der wie immer missmutig und schwefeligen Auges auf die Menschheit starrte, während der nette Kollege S. Kritik an der Spaghettiqualität äußerte. Er empfahl uns eine andere Hütte, seiner Ansicht nach die einzige Hütte, auf der es sich zu essen lohne – dort gebe es einen Haubenkoch und irgendeinen besonderen Wein mit Brombeernase. Da wir aber nicht so gerne gekochte Hauben essen und Wein mit Nasen drin trinken, umfahren wir das Skigebiet des Vorderen Haubenkochnasenweinhüttenkogels bis heute konsequent.

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