W wie Wang

W wie Wang
Hype as usual um H&Ms neue Designerkooperation. Hat ja schon Tradition! Ab 6. November hängt „Alexander Wang x H&M“ in rund 250 Stores und im Online-Store. Also wieder Ausnahmezustand für Fashionfans – und Grund genug, Mr. Wang ein bisschen näher vorzustellen.

Vor zehn Jahren präsentierte H&M die allererste Designerkooperation, damals mit Karl Lagerfeld – eine Sensation. Alexander Wang war da gerade einmal 20 Jahre jung. Der Sohn chinesischer Einwanderer, geboren in San Francisco, studierte 2004 noch an der Parsons School in New York, galt als Riesentalent und machte alles richtig. Und das Schlag auf Schlag.

Jobs bei Marc Jacobs und Derek Lam, dann 2005 Gründung des eigenen Labels, 2007 erste vollständige Kollektion. Alexander Wang, „the Wunderkind“ der Fashionwelt. Preise, Auszeichnungen, eine megacoole Klientel, Erin Wasson als Hausstylistin und Muse. Und Kollektionen, die immer leicht maskulin erscheinen, von Sportswear und den Nineties beeinflusst sind und meist in Schwarz, Weiß und Beige gehalten sind. Qualität: toptoptop!

Im Dezember 2012 wurde Alexander Wang Nachfolger von Nicolas Ghesquière als Creative Director bei Balenciaga. Ziemlich große Fußstapfen ...

Wangstil

Zugegeben, der Stil von Alexander Wang ist jetzt nicht unbedingt jederfraus Sache. Und schon gar nicht etwas für Modepüppchen mit Vorliebe für gefällig-anbiedernde Sexylooks. Highheels gibt's auch keine. „I design for the girls who don't always play by the rules.“

Wang macht Mode für urbane Amazonen, seine Outfits haben immer einen Touch von „Ausrüstung“. Selbst Wangs Balenciaga-Frau scheint mir robuster und sportlicher. Markenzeichen: Basics in Schwarz, Weiß und Beige, leuchtendes Kobaltblau als neue Lieblingsfarbe, eine Vorliebe für raffinierte Cutouts, schwarzes Nappa, Zipps und Meshmaterialien.

Ein bisschen was Persönliches können wir Ihnen über den Meister verraten. Seine Garderobe besteht aus mehr als 50 Paar schwarzen Jeans und unzähligen schwarzen T-Shirts, von Cotton bis Kaschmir. Außerdem ist er besessener Sneakersammler, mindestens 40 Paar parken in seinem Kasten. Blumen dürfen ausschließlich weiß sein, Rosen, Pfingstrosen oder Maiglöckchen mag er besonders. Grüne Säfte trinkt er am liebsten (ja eh!), Kaffee wird gemieden. Telefonieren hasst er, keine Zeit für Getratsche, alles wird per Mail erledigt. Zwischen zehn und 15 Meetings pro Tag Minimum. Dazwischen Hin- und Hergejette zwischen New York und Paris. Das lässt sich nur mit totaler Disziplin meistern, meint er. Ausgehen unter der Woche? No way. Wie entspannt Mr. Wang? Er liebt Pediküren und Massagen, wobei er immer sofort einschläft. Er liebt Musik- videos, YouTube- Hits und „Bridesmaids“. Und „En“, die japanische Brasserie im West Village, sein Lieblingslokal. Hurra, da hab’ ich etwas mit ihm gemeinsam! Für den Balenciaga-Laufsteg gab's einen farblichen Ausreißer. Ein grauer Pullover ist für Alexander Wang schon ein Farbbekenntnis.

Was ein g’standener Designerstar sein will, der hat selbstverständlich auch einen eigenen Duft zu „erfinden“. Im Frühjahr kommt Alexander Wangs erstes eigenes Balenciaga-Parfum auf den Markt. Auch da hat Nicolas Ghesquière seinem Nachfolger einiges vorgelegt.

W wie Wang

Die Werbekampagne für B. Balenciaga von Steven Meisel. Top: die silbernen Balenciaga-Armspangen.

Ab 6.11. geht's zum Run auf Alexander Wangs Designerkollektion für H&M – wattierte Parkas, gesteppte Bikerjacken, Cropped Sweatshirts, Stretchkleider, Stretchleggings, aber auch Boxerhandschuhe, Sonnenbrillen etc. Aus Hightechmaterial, durchwegs in Schwarz, Weiß und Grau, mit plakativen Logos. Im Unterschied zu den anderen H&M-Gast- designern, wie Stella McCartney, Lanvin oder Isabel Marant, hat der Kreativchef des Luxuslabels Balenciaga nicht aufs Archiv zurückgegriffen, das hätte sich nicht richtig angefühlt, meint Wang. So wurde aus seinen Entwürfen eine richtige Sportswearkollektion für echte Trainingseinheiten und die Stunden dazwischen. „Ich fand schon immer, dass Sportbekleidung nicht nur ins Gym gehört“, so Alexander Wang. Das finden wir übrigens auch – und begeben uns in Startposition. www.hm.com

Schönes von Til: Das Leinenbettzeug hat was von Strandhaus an der East Coast. Ab 149 €. Und Til Schweigers Lieblingsstück, der Raglanpulli aus Kaschmir (279 €, r.), bringt Sommerfeeling im Herbst: „Ich bin ein haptischer Typ.“

Ja, auch Til Schweiger macht jetzt einen auf Gwyneth Paltrow und ist unter die Lifestylisten gegangen. „Barefoot Living“ heißt sein Label für ausgesucht schöne Wohnaccessoires, Leuchten, Möbel und handverlesene Kleidungsstücke. Lauter Lieblingsstücke, die der Schauspieler auch gern mal selbst zu Hause einem Qualitätscheck unterzieht. Wichtigstes Kriterium: Es muss sich gut anfühlen. Spricht also sehr für das schöne Bettzeug – warum nicht auch im Winter unter feine Leinendecken schlüpfen? www.barefootliving.de

Da wird's einem warm ums Herz: Der Vorarlberger Traditionsbetrieb Hefel Textil hat der Caritas Österreich unlängst 1.000 Bettdecken gespendet und damit 1.000 Menschen in Not in den kommenden Wintermonaten einen warmen Schlafplatz gesichert. Vorbildlich.

Farbträume

Der Pariser Schöner-Wohnen-Conceptstore Merci zählt zu meinen absoluten Living-Lieblingsadressen. Schlafen in edlen Nudetönen, in frischem Celadongrün oder in warmem Lachsorangerosa? Hilfe, ich kann mich nicht entscheiden! Ab 14,90 €. www.merci-merci.com

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