Salz & Pfeffer: Salon Plafond

Salon Plafond - Mälzer-Restaurant, im MAK
Das ehemalige „MAK-Café“ ist besser als gedacht.

Der Salon Plafond ist jenes Lokal, über das im Vorfeld heuer am meisten diskutiert wurde. Kein Wunder: Das ehemalige „MAK-Café“, einst Lieblingslokal der Wiener Bohème und 2006 von einer Investorengruppe zum „Österreicher im MAK“ gemacht, wird jetzt vom Simmeringer McDonald’s-Franchisenehmer Peter Eichberger und der „Tellerrand Consulting“ des deutschen Fernsehkochs Tim Mälzer betrieben. Und es wurde dann weitaus weniger schlimm als befürchtet: Die Gestaltung des Lokals gelang sehr gut, der Saal mit der Kassettendecke bekam skandinavisches Mobiliar und eine tolle Atmosphäre. Da erst seit 17. Dezember abends gekocht wird, konnten wir vorerst nur das Ganztages-Programm probieren – das noch ein bisschen langweilig ausfiel: Sechs Salate, optisch durchaus ansprechend, aber kaum mariniert (Teller mit drei Salaten à 7 €), das riesige „Bullenbrot“ (Sauerteigbrot mit verschiedenen Aufstrichen) zeigte sich in der Version mit Frischkäse und Rüben auch eher „mild“ (6 €). Das Beef Tatar dafür großartig, sehr puristisch und hauptsächlich mit Senf gewürzt (14 €), der Pulled-Pork-Burger wäre gut gewesen, litt allerdings unter viel zu süßem Kraut (14 €). Aber das wird sicher noch. Die Abendkarte – man darf im Museum nicht mit Feuer kochen, daher wird Sous-vide gegart – klingt viel interessanter, da kommen dann Ripperln, Kalbsherz und „Onglet“ (Herzzapfen, ein tolles Stück Rindfleisch, das in Österreich kaum Verwendung findet) auf den Teller, Gemüse spielt eine große und gute Rolle. Man kann Tim Mälzer mögen oder nicht – dieses Konzept ist definitiv nicht schlecht.

Salon Plafond, Wien 1, Stubenring 5, Tel: 01/226 00 46, Mo-Mi 9-24, Do-Sa 9-2, So 10-24,salonplafond.wien

Max.
Küche 25 35
Keller 6 10
Service 14 15
Atmosphäre 15 15
Preis/Wert 16 20
Familie 4 5
80 100

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