Salz & Pfeffer: Mir

MIR Café.Restaurant
In Naschmarktnähe wird in einer ehemaligen Pizzeria jetzt orientalisch gekocht.

Die Schleifmühlgasse ist eine der lebendigsten Szenelokal-Gassen Wiens, eines der ältesten Lokale hier war das „Da Gino e Maria“. Vergangenes Jahr wurde es von der Familie Aurohom übernommen, die in den 70ern aus der von Türken, Kurden, Christen und Arabern bewohnten Stadt Midyat nach Wien kam. Sie gestaltete ihr „Mir“ – so hieß die Familie vor vielen Generationen, verrät Martin Aurohom – in hellen frischen Farben, kombinierte Teile des alten Ristorante mit modernen Elementen. Gekocht wird eine Küche, wie sie in ihrer Heimatregion anzutreffen ist und auch für den Naschmarkt typischer nicht sein könnte: ein orientalischer Mix mit ein paar „modernen“ Einsprengseln. Rote Linsensuppe mit Harissa, karamellisierter Halloumisalat oder im Ofen gebratene Liebstöckl-Ingwerkarotten (7,80 €). Sehr sinnvoll hier in Naschmarkt-Nähe auch die Selektionen an orientalischen Aufstrichen, Vorspeisen, Knabbereien und „Spezialitäten“, etwa köstlich knusprige Böreks mit Käse, mit Fleisch und Minze gefüllte Weinblätter und Kibbeh, ein knuspriger Bulgurknödel mit Fleischfülle (6,40 €), ideal zum Bier oder Wein. Die Hauptspeisen klingen alle toll, Forelle mit Erbsendal, Mangold und Speckzwetschken waren leider schon aus, aber auch die im Tontopf mit Karotten geschmorte Kalbshaxe – eine Art orientalischer Ossobuco – mit Kräuterpolenta schmeckte großartig (14,80 €). Angenehme Atmosphäre, freundlicher Service, tolles Essen und faire Preise – das gibt’s am Naschmarkt nicht allzu oft, das „Mir“ ist eine Bereicherung.

Mir,
Wien 4, Schleifmühlg. 21,
Tel: 01/890 36 48,
Mo-Sa 11-24,
mir.wien

Max.
Küche 26 35
Keller 6 10
Service 13 15
Atmosphäre 13 15
Preis/Wert 17 20
Familie 4 5
79 100

florian.holzer@kurier.at

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