Motto am Fluss

In nur drei Jahren hat sich das Fluss-Motto zu einer der ersten Adressen in Wiens gehobener Szene-Gastronomie entwickelt, kreative Küche, Retro-Luxusdampfer-Design, cooles Café am Sonnendeck, Bio-Zutaten – das funktionierte.

Im Sommer verließ Küchenchef Mario Bernatovic das (keineswegs sinkende) Schiff, um sich seinem eigenen Projekt zu widmen (wird voraussichtlich im November aktuell), als sein Nachfolger trat Peter Zinter an, der davor im „Vincent“ für Gourmet-Küche gesorgt hatte, die es sogar zu drei Hauben brachte. Dass er hier anders arbeiten muss, ist klar: 28 Köche, 250 Sitzplätze, jeden Tag voll – dennoch merkt man der neuen Karte Zinters Handschrift an, vor allem bei den Gemüse-Kreationen und dem Umgang mit Erdäpfeln, die er schon im Vincent zur Delikatesse veredelte: „Herbstsalat“ aus Romano-Herz, gerösteten Nüssen, violetten Erdäpfeln, Trauben und einer wunderbaren Kräuter-Essenz etwa (8,90 €), geräucherte Polenta mit Eidotter, Mangalitza-Grammeln und Steinpilzen auch extrem interessant (15 €), schwarze Tagliolini, Chili-scharf gewürzt, mit Calamaretti, Petersil und Paradeisern ein ganz ausgezeichneter Pasta-Gang (19,90 €). Und wirklich famos Zinters „Geschmorter Riesling-Gockel“ mit würzigem Kürbis und Süßkartoffel-Creme – ein besseres Hendl isst man selten (22,– €). Mit dieser Performance fügt sich Peter Zinter in die hiesige Gourmet-Nachbarschaft (Christian Petz, Konstantin Filippou, Raphael Dworak) jedenfalls ganz gut ein.

Motto am Fluss, Wien 1, Schwedenplatz/Franz Josefs-Kai, Tel. ☎ 252 55-10, Mo-So 11.30-14.30, 18-2, www.motto.at/mottoamfluss