Salz & Pfeffer: Markgraf Wirtshaus

Klosterneuburg hat zweifellos viel zu bieten, in der Disziplin „Restaurants“ muss man dem schönen Ort allerdings Defizite attestieren. Insofern sind Florian Ortner und Thomas Schmidt jetzt auch gar nicht unglücklich, dass ihre Pläne, ein Lokal in Wien aufzumachen, nichts wurden und sie daher auf ein seit zwei Jahren leer stehendes Asia-Lokal am Klosterneuburger Kollersteig zurückgriffen, das sie vor vier Wochen als schickes Neo-Wirtshaus „Markgraf“ eröffneten. Und seitdem jeden Tag voll sind.

Ortner und Schmidt kennen einander schon seit der Schulzeit. Der eine kochte zehn Jahre im Restaurant Weinzirl im Konzerthaus, der andere leitete das Café im Musikhaus „und jetzt war’s soweit, was gemeinsam zu machen“. Und zwar im weitesten Sinne Wiener Traditionsküche, allerdings aus ausgewählten Zutaten und mit ansprechender Optik. Matjeshering mit Roten Rüben, Apfel-Rahm der Sorte Kronprinz Rudolf etwa (7 €) oder aufgeschnittener Surbraten (leider ein bisserl fad) mit Grammelpogatscherl und dreierlei Bohnen, (7 €). Die Rindsuppe wird ebenso selber gemacht wie die formschönen Milzschnitten (3,90 €), das Kalbsbeuschel bekommt seinen feinsäuerlichen Kick durch Verjus (6,50/10 €), das Altwiener Backfleisch von der Beiried gelingt zartrosa und hat genau die richtige Senf-Schärfe (8,50/13,50 €). Und auch nicht schlecht: „Konzerne zu unterstützen, interessiert uns nicht.“ Daher gibt’s kein Cola und das Bier kommt aus einer kleinen, unabhängigen Brauerei in Tarrenz in Tirol.

Markgraf Wirtshaus, 3400 Klosterneuburg, Kollersteig 6,☎ 02243/930 80, Mo-Fr 11-14.30, Mo-Sa 17.30-23, So 11-17, www.zummarkgraf.at

Max.
Küche 26 35
Keller 7 10
Service 12 15
Atmosphäre 13 15
Preis/Wert 17 20
Familie 3 5
78 100
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