Salz & Pfeffer: Marina Wien

  
Es gibt da so besondere Plätze in Wien. Die Marina an der Krieauer Lände zum Beispiel.

Die endlose Weite des Himmels, der rauschende Strom, auf der gegenüber liegenden Seite die Donauinsel und die Boote der Daubelfischer, am Horizont die pittoresken Wolkenkratzer der Donau-City. Und dann ziehen alle paar Minuten riesige Schleppkähne oder bunt beleuchtete Kreuzfahrtschiffe vorbei. Eindrucksvoll.

Das dachten sich auch die Kletterwand-Aufsteller Birgit Staudinger und Thomas Wenzel, als sie hier vor drei Jahren ihren „Spider Rock“ installierten, eine 364 Meter lange Hochseil-Fluganlage. Und als im Frühling das Marina-Restaurant frei wurde, griffen sie zu: neue Küche, neues Mobiliar und mit dem blutjungen Clemens Kobler aus dem Sacher auch ein neuer Küchenchef. Die Karte lässt eine klare Ausrichtung einstweilen noch ein bisschen vermissen, Wiener, internationale und italienische Küche, in Zukunft soll das Thema „Donau“ allerdings stärker betont werden. Die gebratenen und auf einen grünen Spargel gespießten Jakobsmuscheln waren gut, das Spargelrisotto dazu hätte so viel Käse nicht gebraucht (15,30 €), das Carpaccio klassisch, zart und gut (13,50 €) und die Bouillabaisse war zwar keine Bouillabaisse, aber eine sehr gute, intensive Fischsuppe (7,50 €). Den Tafelspitz könnte man dicker schneiden und mit der Zwiebel-Garnierung etwas sparen (18,50 €), das wirklich dicke Zander-Filet mit glasierten Karotten war dafür großartig, das Püree dazu hätte es nicht gebraucht (21,50 €). Ein fantastischer Ort, küchenmäßig gibt’s noch etwas Entwicklungspotenzial.

Marina Wien, Wien 2, Handelskai 343, ☎ 0660/507 48 42, Mo-So 9-23, www.marina-restaurant.at

Max.
Küche 25 35
Keller 7 10
Service 14 15
Atmosphäre 12 15
Preis/Wert 13 20
Familie 4 5
77 100

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