Salz & Pfeffer: Lugeck

Salz & Pfeffer: Lugeck

Die Großmutter hätte ihnen schon geraten, hier ein Lokal zu machen, erzählt Hans Figlmüller. Und nachdem die beiden Söhne der Schnitzel-Dynastie ihr Grinzinger Bierlokal „figls“, und vor ziemlich genau zwei Jahren die coole City-Brasserie „Joma“ eröffnet hatten, war es nun soweit: Lugeck. Im Gegensatz zum „Joma“, wo Architekt Gregor Eichinger Brasserie mit dem Wiener Café vermischte, ging es hier darum, das Wiener Gasthaus neu zu interpretieren: mit Resopal-Tischen, mit Linoleum-Boden, vor allem aber mit einer Wand aus Emaille-Platten, die man sich beim kultigen Emaillegeschirr-Erzeuger Riess aus Ybbsitz fertigen ließ. Assoziationen mit den Fliesen der Gasthaus-Institutionen Hansy am Praterstern und Smutny (längst geschlossen) kommen nicht von ganz ungefähr. Etwas konsequenter als im „Joma“ wurde bei der Speisekarte eine Mischung aus Wiener Klassik und zeitgenössischer Kulinarik gezeichnet, alles extrem attraktiv, man weiß gar nicht, was man nehmen soll. Gebackene Bries-Röschen, zart und knusprig (13,50 €), Salat aus Mangold-Blättchen und Roter Rübe, mit Topinambur-Chips und geriebener Gänseleber, auch nicht schlecht (13,80 €) und dann Tafelspitz mit Beinfleisch stilgerecht im Riess-Topf, mit geil-cremigem Semmelkren, Schnittlauchsauce und Apfelkren (17,50 €). Dazu eine Weinkarte mit den derzeit gerade angesagtesten Weinen und einem – für ein Wirtshaus – beachtlichen Sortiment an Craft-Bieren. Übung gelungen, eine gute Achse mit dem Plachutta-Gasthaus bei der Oper und dem Huth Stadtgasthaus in der Weihburggasse – Stadtgasthaus scheint grad wieder stark zu kommen.

Lugeck, Wien 1, Lugeck 4, ☎ 01/512 50 60, Mo-So 11.30-24, www.lugeck.com

Max.
Küche 26 35
Keller 7 10
Service 14 15
Atmosphäre 13 15
Preis/Wert 15 20
Familie 3 5
78 100

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