Salz & Pfeffer: Wachauerstube Loiben

Haben wir noch vor kurzem bejammert, dass sich in der Wachau kulinarisch so wenig tut? Nun, das scheint sich geändert zu haben: Schließlich machte die Winzer-Familie Hirtzberger letzten Sommer den Florianihof zur prächtigen „Hofmeisterei Hirtzberger“. Und damit nicht genug, übernahm der frühere Novelli-Mann Gerald Diemt vor einem Jahr (und mit etwas weniger Getöse) die Wachauerstube in Unterloiben, ein uriges Gasthaus, das bis dahin vor allem Radfahrer versorgte. Er ließ ein bisschen renovieren, kombinierte stimmungsvollen Altbestand mit frischem Design und holte vor allem Christoph Blaha in die Küche, der schon an diversen guten Orten zugange war. Das Ergebnis dieser Mixtur ist eine Karte, die man durchaus als bodenständig bezeichnen kann, „aber etwas jugendlicher“, wie Diemt erklärt, also mit kreativen Inputs und auch optisch wirklich eine Freude. Dreierlei vom Kalb aus Mautern, zum Beispiel, perfekt gebackenes Bries, Schwarzbrottoast mit Bries-Eierspeise und rosa Tafelspitz nach Roastbeef-Art, einfach großartig (12 €). Auch die knusprigen Blunzentascherln auf Szegediner Kraut machten wirklich großen Spaß (9,90/14 €), der Loibner Lamm-Linsen-Eintopf mit zart gesurtem Lammfleisch schmeckte ebenfalls hervorragend (9/12 €). Und zur Spezialität des Hauses, Paprikahendl nach Rezept von Mutter Diemt, kann man der Küche und der Mutter auch nur gratulieren – mürb, saftig, dazu exzellente Brimsen-Nockerln (12,90 €). Sehr erfreulich: Weinkarte auch mit unbekannteren Wachauer Weinen und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis der Wachau.

Wachauerstube Loiben, 3601 Dürnstein, Unterloiben 24, ☎ 02732/859 50, Fr-Di 10-22, www.wachauerstube.at

Mehr Restaurant-Tipps im Tafelspitz.