Keep cool

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Buddhist Jeff Bridges trägt seinen Ehrentitel „Dudely Lama“ mit Stolz. Er schafft es, mit Gelassenheit durchs Leben zu gehen. Wie gestresst sind Sie?

Jeff Bridges ist der Dude. Der lässige Typ, der sich mit seinen Kumpels beim Bowling amüsiert, Walen beim Singen zuhört und sich hie und da einen Joint reinzieht. Sogar der Millionär Lebowsky und seine Schläger stören die Ruhe im Leben des Dude nur vorübergehen.
Jeff Bridges ist Buddhist. Gemeinsam mit Bernie Glassman predigt er in dem Buch „Der Dude und sein Zen-Meister“ – Das Leben, die Liebe, und wie man immer locker bleibt“, Gelassenheit. Das Motto: „Es gibt Tage, da verspeist man den Bären und Tage, da wird man eben vom Bären verspeist.“

Buddhismus und Dudeismus oder die Kunst der Gelassenheit. Ganz ohne Stress.
Oder, wie Jeff Bridges in einem Interview mit dem Magazin FOCUS meinte: „Unser Gehirn ist zum Denken da. Das ist sein Job. Es denkt andauernd ohne Ende. Und manchmal ist die ständige Gedanken-Lawine unglaublich anstrengend. Je mehr man über diese Gedanken nachdenkt, desto tiefer gerät man in einen Strudel.“ Dass zu viel grübeln hinderlich sein kann, beschreibt Bridges Versuch, Bowlen zu lernen. Wie die Gedanken einen daran hindern können, es richtig zu machen. Die Lösung klingt einfach: „Ich werfe einfach den bekackten Ball! Denk gar nicht drüber nach.“

So geübt im „Dudeismus“ sind nicht viele Menschen. Zwischen 30 und 40 Prozent der Erwerbstätigen leiden laut Statistik Austria unter psychischen Belastungen. Im Job hat Norman Schmid, klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe in Niederösterreich, drei Hauptursachen für Stress festgemacht: „Mangelnder Handlungsspielraum, also hohe Erwartungen und mangelnde Ressourcen, großer Zeitdruck und eine Belohnungskrise. Das heißt, man ist engagiert, aber die Leistung wird nicht geschätzt und anerkannt.“ Kommen dazu noch private Probleme – Kommunikationsprobleme, Konflikte mit dem Partner, das Gefühl, stets benachteiligt zu werden, ergibt das eine fatale Wechselwirkung mit den beruflichen Störfaktoren, der Stresspegel steigt. Zu diesen äußeren Faktoren kann sich der Antrieb, alles perfekt zu machen, gesellen. „Die von klein auf gelernte Formel: Sei beliebt, du darfst nicht Nein sagen und du musst gute Erfolge erzielen“, beschreibt Schmid. Eine fatale Stressspirale.
„Stress entsteht im Kopf“, ist Schmid überzeugt. Nicht nur beim Dude, wenn er kegeln lernt. Und nicht jeder reagiert gleich. Wenn etwa der Chef einen Mitarbeiter sucht, der eine schwierige Aufgabe löst, bedeutet das für den einen eine spannende Herausforderung, für den anderen eine große Belastung.

Es gibt Auswege aus der Stress-Spirale. Psychologe Norman Schmid rät: „Durchforsten Sie Ihre Arbeitsabläufe. Versuchen Sie, nicht unbedingt notwendige Belastungen abzubauen. Es muss nicht alles sofort passieren. Reduzieren Sie die Reize, die auf Sie einströmen. In vielen Berufen reicht es, seine Mails alle paar Stunden abzurufen, damit man nicht dauernd unterbrochen wird. Sprechen Sie schwelende Konflikte mit Kollegen an. Überdenken Sie Ihren eigenen Umgang mit Stress. Sie stehen täglich im Stau und ärgern sich? Nehmen Sie ein Hörbuch mit und vertreiben Sie sich so die Zeit.“

Testen Sie hier Ihr persönliches Stresslevel!


Wer cool wie der Dude werden will, muss sich nicht gleich dem Buddhismus verschreiben. Auch Entspannungsübungen wie die folgenden drei helfen.

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Eine davon, die entspannte Bauchatmung, lässt sich sogar im Büro praktizieren, ohne dass die Kollegen etwas davon mitbekommen. Sie funktioniert so:


- Nehmen Sie sich Zeit und nehmen Sie eine angenehme Haltung ein. Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch und atmen Sie tief ein und aus.

- Bei der Körperreise machen Sie sich die verschiedenen Muskelgruppen des Körpers bewusst und entspannen sie.

- Für die Achtsamkeits-Meditation setzen Sie sich aufrecht gerade hin – auf einen Sessel oder im Schneidersitz. Es geht darum, möglichst nichts zu tun. Atmen Sie bewusst durch Nase oder Mund ein und verfolgen Sie die Luft bis in den Bauch. Nach einer kurzen Pause wieder ausatmen. Danach mehrfach bewusst ein- und ausatmen. Wenn Alltagsgedanken Sie dabei einholen, lassen Sie sie weiterziehen und widmen Sie sich wieder der Atmung. Je eher Sie erkennen, wenn Sie wieder einmal abdriften, desto mehr machen Sie Fortschritte. Am Ziel sind Sie, wenn Sie alles rundum vergessen.


Jeff Bridges jedenfalls hat das entspannte Leben perfektioniert. Weshalb ihm sein Zenmeister Glassman einen Ehrentitel verpasst hat: The „Dudely Lama“.

Beantworten Sie die folgenden drei Fragen und gewinnen Sie eines von zehn Büchern von Dr. Norman Schmid "Mein Weg in die Entspannung" samt Audio-CD, Verlag Maudrich

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