KaiUweHeinz-Zurückweisungen

Die seltsame Generation der Maybe-Männer

Unsere Hamburger Freundin C ist das, was man ein steiles Geschoss nennt. Noch weit entfernt von den schroffen Klippen ihrer besten Jahre: Beine, für die man ein Kirchenfenster eintreten würde, Schneewittchen-Mähne, Startexterin und – der Bonustrack schlechthin – völlig zickenfrei. Ein Lotto-Fünfer in der sexuellen Marktwirtschaft. Dennoch sind ihre Augen frustrationstrüb, sie ist richtig zermürbt von ihrer Fehlgriffquote. Doch, doch, angebaggert würde sie durchaus werden, auch zum Äußersten käme es immer wieder. Aber nachdem ein KaiHeinzUwe sie unlängst nach dem dritten Date so niedergeschmust hat, dass ihr Gaumenzäpfchen Schwindelgefühle bekam, sagte er original: „Ich glaube, das war’s jetzt einmal für mich.“ Ähnliche Sätze bekam sie laufend zu hören: „Ich kann das jetzt noch nicht so erwidern, wie du dir das erwartest“, „Du bist toll, aber es ist gerade ein etwas ungünstiger Zeitpunkt“ oder „Es war wirklich nett mit dir, ich melde mich nächste Woche.“ Wenn Jungs Mädels erklären, dass sie sich nächste Woche melden werden, kann man davon ausgehen, dass das auch schon ihr letzter Funkspruch war. Und das gilt für alle Altersstufen. „Ich bin ein Opfer der Männer-Generation Maybe“, seufzte sie, „nur unentschlossene Trübtassen, wohin das Auge reicht.“ Wir grübelten über die Herstellungsverantwortlichen dieser Eiertänzer. Die Verseuchung des Trinkwassers durch weibliche Hormone und die damit geschrumpfte Libido? Die allein erziehenden Mütter, die ihre Juniors in den Prinzenstatus erhoben und ihnen alle Verantwortung abgenommen haben? Die Schadstoffe in den Plastikflaschen? Wir waren erfinderisch, denn wir wollten vor allem eins nicht: Dass unsere liebe Freundin diese Kette von KaiHeinzUwe-Zurückweisungen auch nur irgendwie persönlich nehmen musste.

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