Kunsthistorisches Museum Wien, 1871-1891

Kunsthistorisches Museum Wien, 1871-1891
Sabine Haag, Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, präsentiert für die freizeit die 100 größten Kunstwerke Österreichs.

Gemeinsam mit seinem Zwillingsbau, dem Naturhistorischen Museum, dominiert das Kunsthistorische Museum seit nun fast 125 Jahren den Wiener Maria Theresien-Platz. Die gewaltigen, auf achteckigem Grundriss konstruierten Kuppeln beider Häuser sitzen nicht im jeweiligen Zentrum des Gebäudes, sondern sind einander zugewandt. „Kunst“ und „Natur“ stehen sich zwar räumlich voneinander getrennt, aber doch gleichberechtigt und in nahezu identischen Gebäuden gegenüber – ein Nachhall der ursprünglichen Idee einer mittelalterlichen Kunstkammer: Hier wurden Skulpturen, Goldschmiedearbeiten, Urkunden und Münzen (und etwas später auch Gemälde) gemeinsam mit Naturalien präsentiert und aufbewahrt.

Sie waren ein wahrhaft ungleiches Paar: Der gerade mit einem seiner ersten Großprojekte (der Weltausstellung von 1873) beschäftigte 40-jährige Wiener Hasenauer und der auf der europäischen Bühne etablierte, 30 Jahre ältere Hamburger Semper waren nach schwierigem Wettbewerbsverlauf auf kaiserlichen Wunsch zu Projektpartnern geworden. Nicht nur die beiden Museen wurden nach ihren Plänen errichtet, auch die zum sogenannten Kaiserforum gehörende „Neue Burg“ am Heldenplatz geht auf den Entwurf der beiden Architekten zurück. Sie hätte ursprünglich ebenfalls ein identisches Gegenüber bekommen sollen – es blieb ebenso unausgeführt wie die geplanten Triumphbögen über die schon damals stark befahrene Ringstraße.

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