Beim Pfingstfest von Hermann Nitsch

Beim Pfingstfest von Hermann Nitsch
Der österreichische Künstler Hermann Nitsch hat am Wochenende zu seinem traditionellen Pfingstfest in Prinzendorf geladen.

Auch heuer hat der österreichische Künstler Hermann Nitsch zum traditionellen Pfingstfest auf Schloss Prinzendorf im Weinviertel geladen. So viele Menschen wie in diesem Jahr waren noch nie gekommen. Und daran war bestimmt nicht nur das herrliche Wetter schuld. Vielleicht kam das Publikum, um dem Künstler und seiner Frau Rita in einer schwierigen Zeit ihre Solidarität zu bekunden (siehe Steueraffäre). Vielleicht auch, weil sie Angst hatten, es könne das letzte sein. Nicht nur aus Wien strömte das kunstaffine Publikum, auch die Dorfgemeinschaft war gut vertreten.

Nach einem ausgiebigen Buffet im Schlossgarten konnten die Atelierräumlichkeiten besichtigt werden und Nitsch hielt eine Ansprache. Er zeigte sich tief betroffen darüber, wie man in Österreich mit Künstlern umgehe, erinnerte daran, dass man ihn zu Beginn seiner Laufbahn sogar ins Gefängnis steckte. Gleichzeitig gab er auch zu verstehen, dass man ihn so einfach nicht unterkriegen könnte: "Das Fest ist noch lange nicht aus!"

Eine Tafel an der Fassade des Schlosses gedenkt Nitschs erster Frau Beate, die das Schloss 1971 für ihn erwarb. Im Garten laufen Gänse und Pfaue frei umher, überall blühen Pfingstrosen.

Um 17 Uhr läuten dann die Glocken die traditionelle Pfingsprozession durch die Felder und Weingärten der Umgebung ein. Mit dabei eine Blasmusikkapelle, die bei jeder Raststation, wo natürlich Wein aus der Region ausgeschenkt wird, aufspielt. Nitsch wird mit dem Wagen vorgefahren.

Zum Schluss kehrt man noch in der alten Mühle in Rannersdof auf Gulasch- und Bohnensuppe ein.

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